Deutsche Tageszeitung - Bilderbuchstart für Satellit zum schnellen Transfer von Erdbeobachtungsdaten

Bilderbuchstart für Satellit zum schnellen Transfer von Erdbeobachtungsdaten


Bilderbuchstart für Satellit zum schnellen Transfer von Erdbeobachtungsdaten
Bilderbuchstart für Satellit zum schnellen Transfer von Erdbeobachtungsdaten / Foto: ©

Meilenstein für die vernetzte Satellitenkommunikation: Der für den schnellen Transfer von Erdbeobachtungsdaten entwickelte Kommunikationssatellit EDRS-C ist am Dienstagabend planmäßig von Europas Raumflughafen Kourou in Französisch-Guayana gestartet, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln mitteilte. Eine Ariane-5-Trägerrakete brachte EDRS-C um 21.30 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit auf den Weg zu seinem geostationären Zielorbit rund 36.000 Kilometer über der Erde.

Textgröße ändern:

Der erfolgreiche Start des in Deutschland entworfenen, gebauten und getesteten Satelliten stellt laut DLR einen Markstein für das Europäische Datenrelais-Satellitensystem EDRS dar, das einen neuen Standard bei der schnellen Übertragung von großen Datenmengen aus dem Weltraum zur Erde setzt. Nun sei der Grundstock für ein weltweit einzigartiges Netzwerk von geostationären Relaissatelliten gelegt, das mithilfe von Laserterminals Datenvolumen von bis zu 1,8 Gigabit pro Sekunde zur Erde transportieren kann.

"In der Vergangenheit waren Satelliten nur jeweils einzeln an eine oder mehrere Bodenstationen angebunden", erläuterte der DLR-Vorstand für das Raumfahrtmanagement, Walther Pelzer. "Mit dem Aufbau von EDRS vollziehen wir einen Paradigmenwechsel hin zu einer optisch vernetzten Satelliteninfrastruktur - mit höherer Sicherheit und Bandbreite ermöglicht EDRS die Datenübertragung der aufgenommenen Bilder und Daten in nahezu Echtzeit."

Erdbeobachtungssatelliten vermittelten ein immer genaueres Bild unseres Planeten, unserer Umwelt und unseres Klimas, hob das DLR hervor. Sie produzierten damit aber auch immer mehr Daten in kürzerer Zeit. Gleichzeitig müssten diese Daten sehr schnell zur Verfügung gestellt werden, damit sie Entscheidungsprozesse optimal vorbereiten und begleiten können.

Bei einer Livevorführung im Juli in Brüssel hatte die europäische "Datenautobahn im All" demnach ihre Funktionsweise schon demonstriert: Innerhalb weniger Minuten wurden Daten des Erdbeobachtungssatelliten Sentinel-1 via Laser zum Boden übertragen, um Schiffe und mögliche Ölleckagen zu verfolgen. Normalerweise würde die Übertragung mehrere Stunden dauern.

EDRS ist ein Private-Public-Partnership der europäischen Raumfahrtagentur ESA und des industriellen Hauptauftragnehmers Airbus. Der erste Verteilerknoten des Programms, EDRS-A, war bereits am 29. Januar 2016 gestartet und bietet seine Relaisdienste seitdem für die Datenweitergabe von vier Sentinel-Satelliten des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus an.

Der nun gestartete EDRS-C-Satellit wiegt knapp 3,2 Tonnen und hat eine geplante Lebensdauer von 15 Jahren. Die Steuerung der Nutzlasten sowie die Kontrolle des Satelliten übernahm das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum des DLR in Oberpfaffenhofen im Auftrag von Airbus.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

Rollstuhlfahrer von U-Bahn in Berlin mitgerissen und tödlich verletzt

Ein Rollstuhlfahrer ist in einem Bahnhof in Berlin von einer anfahrenden U-Bahn mitgerissen und dabei tödlich verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, verkeilte sich der Rollstuhl des 68-Jährigen am Samstagabend beim Einsteigen an der Haltestelle Brandenburger Tor offenbar mit einem Rad im Spalt zwischen Waggon und Bahnsteigkante.

Einschlägig bekannter Mann bewirft erneut Regierungsgebäude - Festnahme in Berlin

Ein bereits mehrfach durch Steinwürfe auf Regierungs- und Amtsgebäude auffällig gewordener 48-Jähriger hat das zum Bundestagskomplex gehörende Paul-Löbe-Haus in Berlin attackiert. Wie die Polizei in der Hauptstadt am Sonntag mitteilte, wurde er am Samstag nach einem mutmaßlichen Steinwurf gegen eine gläserne Eingangstür des Gebäudes von Kräften einer Einsatzhundertschaft festgenommen. Ein Pflasterstein sei als Tatmittel beschlagnahmt worden, erklärten die Beamten.

Zwei Richter im Iran am Sitz des Obersten Gerichts getötet

In der iranischen Hauptstadt Teheran sind Berichten staatlicher Medien zufolge zwei Richter auf dem Gelände des Obersten Gerichtshofs von einem Angreifer erschossen worden. Die Website "Misan" der iranischen Justiz meldete, ein bewaffneter Mann habe am Samstag einen "geplanten Mordanschlag" ausgeführt. Anschließend habe sich der Angreifer "selbst getötet". Die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, ein weiterer Mensch sei verletzt worden.

82-Jährige fährt rund 20 Kilometer als Geisterfahrerin über Autobahn in Hessen

Eine 82-jährige Autofahrerin ist als Geisterfahrerin 20 Kilometer über eine Autobahn in Hessen gefahren. In der Folge der Irrfahrt der Seniorin über die A5 im Bereich Alsfeld ereignete sich ein Unfall mit einer Verletzten, wie die Polizei in Fulda am Sonntag mitteilte. Demnach kam es zu einer Kollision, als Autos abbremsen mussten.

Textgröße ändern: