
Trump spickt Truthahn-Begnadigung mit Anspielungen auf Impeachment

Amtsenthebungsverfahren, Medien, Demokraten: US-Präsident Donald Trump hat die traditionelle Truthahn-Begnadigung vor Thanksgiving mit Seitenhieben auf seine Gegner gespickt. "Sie haben schon Vorladungen bekommen, um am Donnerstag in Adam Schiffs Keller zu erscheinen", sagte Trump am Dienstag bei der Vorstellung der beiden Truthähne namens "Brot" und "Butter", denen dank ihrer Begnadigung das Ende im Kochtopf erspart bleibt.
Der Demokrat Schiff ist Vorsitzender des Geheimdienstausschusses des Repräsentantenhauses, der in den vergangenen beiden Wochen mit Blick auf ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen Trump zwölf Zeugen angehört hatte. Auch gegen die Medien teilte Trump aus: Journalisten fänden an der Zeremonie sicherlich Gefallen, weil "Truthähne eng mit Geiern verwand sind", spottete er.
"Butter, ich wünsche Dir viel Glück. Hiermit begnadige ich Dich voll und ganz", sagte Trump vor Gästen und Journalisten im Rosengarten des Weißen Hauses. Die beiden Truthähne werden ihren Lebensabend auf dem Campus der Universität Virginia Tech 400 Kilometer südlich von Washington verbringen.
Thanksgiving ist die US-Variante des Erntedankfestes und wird immer am vierten Donnerstag im November gefeiert. Im ganzen Land kommen Familien zu einem Truthahn-Festmahl zusammen. Das öffentliche Leben steht an dem Feiertag still.
Die Tradition, zu Thanksgiving einen Truthahn zu begnadigen, soll auf die Zeit von Präsident Abraham Lincoln zurückgehen, der sich von seinem Sohn überzeugen ließ, einen Truthahn am Leben zu lassen. Als festes Ritual im Kalender der US-Präsidenten wurde die Begnadigung erst unter Präsident George H. W. Bush 1989 eingeführt.
(P.Vasilyevsky--DTZ)