
ESA erhält von Mitgliedstaaten Rekordbudget von mehr als 14 Milliarden Euro

Die Europäische Weltraumbehörde ESA hat für die kommenden Jahre ein Rekordbudget erhalten. Die 22 ESA-Mitgliedstaaten einigten sich am Donnerstag bei ihrer Ministerratskonferenz im spanischen Sevilla darauf, die Behörde in den kommenden fünf Jahren mit insgesamt 14,4 Milliarden Euro auszustatten. Das bedeutet einen Anstieg um rund vier Milliarden Euro. Allein in den kommenden drei Jahren erhält die ESA 12,5 Milliarden Euro aus dem Gesamthaushalt.
Den größten Beitrag für das Budget zahlt Deutschland mit 3,3 Milliarden Euro, gefolgt von Frankreich mit 2,7 Milliarden Euro. Die Europäische Union willigte unabhängig davon ein, 16 Milliarden Euro für die ESA auszugeben.
ESA-Chef Jan Wörner sprach von einer "Überraschung", da die zugesagte Finanzierung die von ihm beantragte Summe noch übersteige. Mit dem Geld werde die ESA eine Reihe von Programmen in die Wege leiten sowie zusätzliche wissenschaftliche Arbeiten finanzieren. Dabei gehe es etwa um eine intensivere Erdbeobachtung mit dem Ziel, den Klimawandel zu untersuchen.
Thomas Jarzombek, Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt und Leiter der deutschen Delegation in Sevilla, sprach von einem "guten Tag für die europäische Raumfahrt". Zu den nun geplanten Vorhaben gehörten "der Einstieg in Newspace, insbesondere bei neuartigen Launchern, eine robotische Mission zum Mond und ein Programm zum Schutz der Erde vor Asteroiden", wurde Jarzombek in einer Erklärung des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin zitiert.
Deutschland stellt für die neuen Copernicus-Weltraummissionen unter anderem zur Erdbeobachtung 594 Millionen Euro zu Verfügung, wie das Bundesverkehrsministerium in Berlin mitteilte. "Copernicus ist ein unverzichtbarer Beitrag für die deutsche und europäische Datenautonomie", erklärte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). "Wir investieren hier in eine weltweit einzigartige digitale Infrastruktur zur Beobachtung und Überwachung der Umwelt und zivilen Sicherheit, in Daten und Informationen für eine wissensbasierte europäische und nationale Politik."
(W.Uljanov--DTZ)