
Sechs Tote bei Unwettern in Südfrankreich

Bei schweren Unwettern in Südfrankreich sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Drei Rettungskräfte starben in der Nacht zu Montag bei einem Hubschrauber-Absturz, wie das französische Innenministerium mitteilte. Zudem kamen eine Frau und zwei weitere Männer in den Fluten ums Leben.
Das Hubschrauber-Unglück ereignete sich in den frühen Morgenstunden in der Nähe von Marseille. Der Helikopter mit den drei Insassen verschwand während eines Rettungsfluges vom Radar, wie Innenminister Castaner mitteilte. Als mögliche Ursache des Unglücks gilt der Nebel in dem bergigen Gebiet.
Die abgestürzten Hilfskräfte wollten Unwetter-Opfern helfen. Die Regierung sprach den Angehörigen der Toten ihr Beileid aus. Präsident Emmanuel Macron versicherte allen Hilfskräften zudem auf dem Online-Dienst Twitter "die Unterstützung der Nation" für solche gefährlichen Einsätze.
Eine vermisste Frau wurde von ihrem Bruder tot in einem Bach in der Nähe der Stadt Manosque entdeckt. Sie war mit ihrem Auto in die Fluten geraten. Die Ermittler hatten das Fahrzeug zuvor leer aufgefunden.
Im Département Var östlich von Marseille waren am Sonntag zwei weitere Menschen durch die Unwetter ums Leben gekommen. Ein Pferdestallbesitzer aus Fréjus starb nach Angaben der Präfektur, als er von den Fluten weggerissen wurde, während er auf seine Tiere aufpasste. Im Dorf Saint-Paul-en-Forêt wurde demnach ein Schäfer in seinem Allradwagen von Wassermassen fortgerissen, als er eine Furt überqueren wollte. Seine Leiche wurde später in seinem Fahrzeug entdeckt.
Die südfranzösischen Départements Var und Alpes-Maritimes waren seit Sonntag von starken Regenfällen heimgesucht worden. Der Wetterdienst Météo France hob die höchste Warnstufe rot aber inzwischen auf. Besonders betroffen waren die Küstengebiete an der französischen Riviera und dort vor allem die beiden beliebten Urlaubsorte Saint-Tropez und Sainte-Maxime und ihre Umgebung.
Nach Angaben der französischen Bahn SNCF wurde der Zugverkehr zwischen den Städten Toulon und Ventimiglia an der italienischen Grenze vorübergehend eingestellt. Auch zwischen Cannes und Grasse fuhren zeitweise keine Züge mehr. Um Avignon herum kam es auf der Schnellstrecke zu Verspätungen. In Cannes und anderen Städten blieben die Schulen am Montag noch geschlossen.
Sintflutartige Regenfälle hatten bereits vor einer Woche im Südosten Frankreichs zu ungewöhnlich schweren Überschwemmungen geführt. Sechs Menschen kamen dabei ums Leben. Straßen verwandelten sich in Flüsse, Schienen wurden überflutet, hunderte Bewohner mussten ihre Häuser verlassen.
(A.Stefanowych--DTZ)