Deutsche Tageszeitung - Drei Erforscher des Universums erhalten Physik-Nobelpreis

Drei Erforscher des Universums erhalten Physik-Nobelpreis


Drei Erforscher des Universums erhalten Physik-Nobelpreis
Drei Erforscher des Universums erhalten Physik-Nobelpreis / Foto: ©

In Stockholm haben drei Erforscher des Universums den diesjährigen Physik-Nobelpreis erhalten. Der kanadisch-amerikanische Kosmologe James Peebles sowie die Schweizer Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz wurden am Dienstag in der schwedischen Hauptstadt für bahnbrechende Beiträge zum Verständnis des Kosmos geehrt.

Textgröße ändern:

Peebles bekommt die Hälfte des Preises für Entdeckungen in der physikalischen Kosmologie. Die Exoplaneten-Entdecker Mayor und Queloz teilen sich die zweite Hälfte.

"Ihre Entdeckungen haben für immer unsere Vorstellungen von der Welt verändert", begründete die Jury die Wahl im Oktober. Der als Albert-Einstein-Professor an der US-Universität Princeton tätige 84-jährige Peebles schuf demnach mit seinen Forschungen zum Kosmos den "theoretischen Rahmen", der die Grundlage für das moderne Verständnis der Geschichte des Universums vom Urknall bis zu Gegenwart bildete.

Mayor und Queloz entdeckten 1995 den ersten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, der einen sonnenähnlichen Stern umkreist. In einer ersten Reaktion bezeichneten die Schweizer Preisträger ihre Auszeichnung als einfach unglaublich. Der 77-jährige Mayor und der 53 Jahre alte Queloz sind Professoren an der Universität von Genf, Queloz außerdem an der Universität von Cambrige in Großbritannien.

Peebles gilt seit Jahrzehnten als einer der profiliertesten Kosmologen. Der 1935 im kanadischen Winnipeg geborene Wissenschaftler nutzte theoretische Berechnungen, um eine Verbindung zwischen der Temperatur der nach dem Urknall ausgesandten Strahlung und der daraus entstandenen Masse abzuleiten.

Mit seinen Arbeiten zeigte Peebles, dass die uns bekannte Materie nur fünf Prozent des Universums ausmacht. Die übrigen 95 Prozent entfallen demnach auf sogenannte dunkle Materie sowie die ebenfalls geheimnisvolle dunkle Energie. "Dies ist ein Mysterium und eine Herausforderung für die moderne Physik", erklärte die Königliche Akademie der Wissenschaften.

Der von Mayor und Queloz entdeckte erste Exoplanet bei einem "normalen" Stern umkreist die Sonne 51 Pegasi und ist etwa so groß wie Jupiter, der größte Planet unseres Sonnensystems. Die beiden Schweizer Forscher wiesen den Gasball in etwa 50 Lichtjahren Entfernung mit Hilfe des Doppler-Effekts nach. Diesem Phänomen zufolge ändert sich die Farbe des Lichts - je nachdem, ob sich der Stern auf die Erde zu oder aber sich von ihr fortbewegt.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

"Cyberapostel" Carlo Acutis wird im September heilig gesprochen

Der als "Influencer Gottes" bekannt gewordene Carlo Acutis soll im September heilig gesprochen werden. Papst Leo XIV. habe die Heiligsprechung des 2006 im Alter von 15 Jahren an Leukämie verstorbenen Jugendlichen für den 7. September angekündigt, teilte der Vatikan am Freitag mit. Die Zeremonie war ursprünglich bereits für Anfang Mai geplant, musste jedoch wegen des Todes von Leos Vorgänger, Papst Franziskus, verschoben werden.

Israelfeindliche Postings im Internet: Bewährungsstrafe für Hamburger Musikerin

Eine Hamburger Musikerin ist vom Amtsgericht im Bezirk Altona wegen israelfeindlicher Posts in sozialen Netzwerken zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Die Angeklagte wurde wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen sowie Beleidigung zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde, wie eine Gerichtssprecherin am Freitag mitteilte.

Nachbarschaftsstreit wegen Klimaanlage: Bundesgerichtshof erlaubt Einbau

In einem Nachbarschaftsstreit aus Hessen hat der Bundesgerichtshof (BGH) einem Wohnungseigentümer erlaubt, eine Klimaanlage auf seinem Balkon zu installieren. Einem am Freitag in Karlsruhe veröffentlichten Urteil zufolge hob er eine Entscheidung des Landgerichts Frankfurt am Main auf. Dieses hatte den Klägern, anderen Eigentümern aus dem Haus, recht gegeben. (Az. V ZR 128/24)

Flugdatenschreiber nach Flugzeugabsturz in Indien gefunden - 265 Tote geborgen

Nach dem Absturz einer Air-India-Maschine im westindischen Ahmedabad ist einer der beiden Flugschreiber gefunden worden. Der Fund des Flugdatenschreibers sei "ein wichtiger Schritt bei den Ermittlungen zur Unglücksursache", erklärte der indische Luftfahrtminister Ram Mohan Naidu Kinjarapu am Freitag. Wie die örtliche Polizei mitteilte, wurden bislang 265 Todesopfer geborgen, von denen mindestens 24 nicht an Bord des Flugzeugs gewesen waren. Der einzige überlebende Passagier schilderte von seinem Krankenbett, wie er dem Tod entkam.

Textgröße ändern: