Spanier genießen Rückkehr zu ein wenig Normalität
Sonne, ein Frühstücks-Sandwich und ein Bier: So genießt Jesús Vázquez den ersten Morgen nach fast zwei Monaten Corona-Ausgangssperre in Spanien. "Ich habe das so vermisst. Jetzt schätzen wir diese kleinen Freuden umso mehr", sagt der 51-jährige Bauarbeiter, der auf der Terrasse einer Bar im Mittelmeerort Tarragona sitzt.
Wegen der langsamer steigenden Infektions- und Todeszahlen hat Spanien, eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder der Welt, am Montag seine Schutzmaßnahmen gelockert und wagt damit einen ersten Schritt in Richtung Normalität.
Die Hälfte der 47 Millionen Einwohner dürfen in der ersten Phase der Lockerungen wieder auf die Straße - sie müssen allerdings konsequent Abstand halten. An Vazquez’ Tisch halten sich alle an den Sicherheitsabstand: Vier Menschen sitzen am Tisch, jeder an einer Ecke. Vázquez’ Sohn Alejandro freut sich darauf, nach der Arbeit seine Freunde zu treffen. "Wir planen, uns am Abend zu treffen und etwas zu essen", sagt er. "Wir haben uns seit zwei Monaten nicht mehr gesehen."
Im Freundes- und Familienkreis dürfen sich seit Montag wieder bis zu zehn Menschen treffen. Restaurants und Bars können wieder für einen eingeschränkten Betrieb im Freien öffnen. Und auch kleine Geschäfte, Kirchen und Museen dürfen wieder Besucher empfangen. In den besonders betroffenen Großstädten Madrid und Barcelona bleiben die Ausgangssperren allerdings vorerst in Kraft.
(Y.Ignatiev--DTZ)