Deutsche Tageszeitung - Rekordbeteiligung bei Vogelzählung des Naturschutzbundes Nabu

Rekordbeteiligung bei Vogelzählung des Naturschutzbundes Nabu


Rekordbeteiligung bei Vogelzählung des Naturschutzbundes Nabu
Rekordbeteiligung bei Vogelzählung des Naturschutzbundes Nabu / Foto: ©

Bei der großen Vogelzählung des Naturschutzbundes Nabu hat es in diesem Jahr eine Rekordbeteiligung gegeben. Mehr als 161.000 Menschen meldeten im Mai ihre Vogelbeobachtungen in Gärten, Parks oder auf Balkonen, wie der Nabu am Donnerstag in Berlin mitteilte. Das waren mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr.

Textgröße ändern:

Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller führte die Rekordbeteiligung auch auf den Corona-Shutdown zurück, der für ein verstärktes Interesse für die Natur vor der Haustür gesorgt habe. Bei der "Stunde der Gartenvögel" waren bundesweit Menschen vom 8. bis zum 10. Mai aufgerufen, Vögel in der Natur zu beobachten und die Zahl jeder Art zu notieren, die sie in einer Stunde sehen.

Besonders im Fokus stand die Blaumeise. Im März und April wurden auffällig viele verstorbene Vögel dieser Art gemeldet. Bislang gingen beim Nabu mehr als 21.000 Meldungen mit knapp 40.000 betroffenen Vögeln aus ganz Deutschland ein. Das vogelspezifische Bakterium Suttonella ornithocola konnte inzwischen als Auslöser dieser Epidemie identifiziert werden.

"Bundesweit betrachtet sind 22 Prozent weniger Blaumeisen pro Garten gemeldet worden", berichtete Lars Lachmann, Leiter des Bereichs Vogelschutz beim Nabu. "Je mehr Berichte toter Meisen, desto größer waren dort auch die Bestandsrückgänge." Auch Rotkehlchen und Goldammer könnten von der Krankheit betroffen sein. Beide Arten tauchen in den Epidemiemeldungen vermehrt auf, ein Labornachweis des Bakteriums bei diesen Arten steht noch aus.

Im Durchschnitt entdeckten die Teilnehmer der Zählaktion in diesem Jahr innerhalb einer Stunde gut 30 Vögel von elf verschiedenen Arten. Insgesamt wurden 223 verschiedene Vogelarten gemeldet. Der Haussperling war mit 5,3 Vögeln pro Garten erneut der am häufigsten gemeldete Gartenvogel, gefolgt von Amsel, Kohlmeise, Star, Feldsperling und Blaumeise. Die Amsel wurde in 94 Prozent aller Gärten innerhalb einer Stunde gesichtet.

Große Verlierer dieses Jahres sind neben der Blaumeise auch der Star und - wie schon in den Vorjahren - der Grünfink. Auch beim kleinen Zaunkönig sinken die Zahlen konstant von Jahr zu Jahr. Zu den Gewinnern zählen vor allem Ringeltaube und Türkentaube, aber auch Eichelhäher und Buntspecht.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Prozess um illegales Autorennen mit Todesfolge auf Autobahn in Hessen begonnen

Vor dem Landgericht Frankfurt am Main hat am Mittwoch mit der Verlesung der Anklage ein Prozess um ein illegales Autorennen auf der Autobahn 66 begonnen, in dessen Folge eine Frau starb. Angeklagt sind zwei Männer wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens. Die Staatsanwaltschaft klagte ursprünglich drei Männer an. Da einer von ihnen aber mehrfach nicht zum Verhandlungstermin erschien, wurde sein Verfahren abgetrennt.

Nach Einsturz von Schiffsdach in Berlin: Polizei ermittelt wegen Körperverletzung

Nach dem Einsturz des Dachs eines Veranstaltungsschiffs in Berlin ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung. Bei dem Einsturz wurden neun Frauen zwischen 22 und 30 Jahren sowie drei 24, 26 und 31 Jahre alte Männer verletzt, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Eine 22-Jährige und eine 27-Jährige mussten zur stationären Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden.

Betäubungsmittel in Essen von Freundin gemischt: Bewährungsstrafe für Tierarzt

Das Amtsgericht Rendsburg in Schleswig-Holstein hat einen Tierarzt wegen Betäubungsmitteln im Essen seiner Lebensgefährtin zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt. Schuldig gesprochen wurde der Mann wegen gefährlicher Körperverletzung, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch mitteilte. Das Urteil erging bereits am Dienstag.

Wegen Sexhandels angeklagter US-Rapper Combs muss in Untersuchungshaft

Der wegen Sexhandels und Erpressung angeklagte US-Rapper Sean "Diddy" Combs muss in Untersuchungshaft. Die zuständige Haftrichterin vom Bundesgericht in Manhattan lehnte seine Freilassung auf Kaution am Dienstag ab. Die Richterin ordnete an, dass der 54-jährige Rapper und Musikproduzent bis zu seinem Prozess in Haft bleiben muss. Seine Anwälte wollen gegen die Entscheidung in Berufung gehen.

Textgröße ändern: