Geschützter Bär in den Pyrenäen erschossen
Ein unter Artenschutz stehender Bär ist in den französischen Pyrenäen erschossen worden. "Er wurde offensichtlich mit einer Schusswaffe getötet", sagte der zuständige Staatsanwalt Laurent Dumaine am Mittwoch in der Stadt Foix. Er ordnete eine Autopsie des jungen Braunbären an. Die französische Regierung und Umweltschützer erstatteten Anzeige gegen Unbekannt. Umweltministerin Elisabeth Borne sprach auf Twitter von einer "illegalen und zutiefst verwerflichen Tat".
Auf die Tötung einer geschützten Art steht in Frankreich eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren, zudem kann eine Geldbuße von 150.000 Euro verhängt werden. Bereits im April war ein junger Bär in den spanischen Pyrenäen tot aufgefunden worden. Die Todesursache konnte jedoch nicht geklärt werden.
Nach Angaben der Präfektur war das nun erschossene Braunbären-Männchen vier bis fünf Jahre alt und wog 150 bis 200 Kilo. Der Kadaver des Tieres wurde in einem abgelegenen Gebiet auf 1800 Metern Höhe gefunden. Experten des französischen Artenschutz-Amts stießen auf den erschossenen Bären, als sie Beschwerden von Bauern über getötete Schafe nachgingen. Ein örtlicher Bauernverband erklärte, der Bär sei womöglich aus "Notwehr" getötet worden.
In den Pyrenäen kommt es immer wieder zu lautstarken Bauernprotesten gegen die Wiederansiedlung von Bären. Nachdem die Art aus dem Grenzgebiet zu Spanien nahezu verschwunden war, wurden ab 1991 Bären aus Slowenien in die Region gebracht. Bei dem nun erschossenen Tier handelt es sich wohl um einen heimischen Bären.
(N.Loginovsky--DTZ)