Frankreichs bekanntester Hahn ist tot
Frankreichs bekanntester Hahn ist tot: Gockel Maurice starb vor einigen Wochen unbemerkt während der Corona-Krise, wie seine Besitzerin Corinne Fesseau am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Der Hahn hatte im vergangenen Jahr weltweit Schlagzeilen gemacht, weil er wegen seines lauten "Kikerikis" vor Gericht stand. Den Prozess gewann Maurice. Aber nun wird er nie wieder krähen - vermutlich zur Freude der Nachbarn, die sich belästigt fühlten.
Fesseau nannte Maurice "ein Symbol des Landlebens, einen Helden". Nach Angaben der Halterin erlag der Hahn während der Coronavirus-Pandemie einem Schnupfen. Sie habe ihn leblos im Hühnerstall aufgefunden, sagte Fesseau, die auf der Atlantik-Insel Oléron lebt. Er sei während der Ausgangssperre gestorben, die in Frankreich bis zum 11. Mai galt.
Ein Rentnerpaar hatte den Hahn und seine Besitzerin im vergangenen Jahr vor Gericht gezerrt: Die Besitzer einer Ferienwohnung warfen Hahn Maurice vor, sie mit seinem frühen Morgengruß regelmäßig um den Schlaf zu bringen. Doch am Ende waren die Kläger die Gerupften: Sie mussten 1000 Euro Entschädigung an Fesseau zahlen und die Gerichtskosten übernehmen.
Der Prozess um den Gockel machte nicht nur in Frankreich Schlagzeilen, wo der gallische Hahn Wappentier ist. Selbst die "New York Times" und andere internationale Medien berichteten. Als Folge des Prozesses gibt es nun Initiativen in Frankreich, "typische Landgeräusche" unter Schutz zu stellen.
(W.Budayev--DTZ)