Deutsche Tageszeitung - Plattenvertrag für zwölfjährigen Sänger von Protestsong zu George Floyds Tod

Plattenvertrag für zwölfjährigen Sänger von Protestsong zu George Floyds Tod


Plattenvertrag für zwölfjährigen Sänger von Protestsong zu George Floyds Tod
Plattenvertrag für zwölfjährigen Sänger von Protestsong zu George Floyds Tod / Foto: ©

Mit seinem Protestsong gegen Polizeigewalt landete Keedron Bryant einen Internethit, nun hat der zwölfjährige Afroamerikaner einen Plattenvertrag bei dem Musikriesen Warner Records bekommen. Das teilte sein Produzent Dem Jointz am Donnerstag (Ortszeit) im Onlinedienst Instagram mit. Keedrons Song "I Just Wanna Live" über seine Ängste, als Schwarzer in den USA aufzuwachsen, werde am Freitag, dem sogenannten "Juneteenth", veröffentlicht.

Textgröße ändern:

An diesem Tag wird in den USA an das Ende der Sklaverei mit dem Sieg der Nordstaaten gegen die Südstaaten 1865 erinnert. Berichten zufolge will Warner die Einnahmen aus dem Song der National Association for the Advancement of Colored People (NAACP) spenden und damit Afroamerikaner in den USA fördern.

Keedron Bryant hatte eine Acapella-Version seines Songs am 26. Mai auf seiner Instagram-Seite veröffentlicht, nachdem am Vortag der Afroamerikaner George Floyd von einem weißen Polizisten in Minneapolis getötet worden war. "Jeden Tag werde ich als Beute gejagt", singt der Zwölfjährige darin mit Blick auf Polizeigewalt gegen Schwarze.

Für den Song erntete der junge Sänger mehr als drei Millionen Likes sowie Lob von Persönlichkeiten wie Ex-US-Präsident Barack Obama und Pop-Star Katy Perry. Auch der Produzent Dem Jointz wurde auf den Song aufmerksam und produzierte eine Version des Songs mit Instrumenten. Er sei "dankbar", dass er an dem Song teilhaben könne, erklärte der Produzent auf Instagram.

Nach der Festnahme von George Floyd hatte ein Polizist fast neun Minuten lang auf dem Nacken des unbewaffneten Mannes gekniet, obwohl Floyd wiederholt klagte, er könne nicht mehr atmen. Der Fall löste Proteste überall in den USA sowie auch in anderen Ländern, darunter Deutschland, aus.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Extremwetter nimmt wegen Klimawandels zu - Kommunen fordern mehr Unterstützung

Wissenschaftler warnen angesichts der fortschreitenden Erderwärmung vor einer weiteren Zunahme von Starkregen und anderen Extremwetterereignissen. "Das wird mit steigenden Temperaturen immer häufiger der Fall sein", sagte der Klimaforscher Hermann Lotze-Campen am Dienstag im ZDF. Kommunale Spitzenverbände dringen wegen der steigenden Hochwassergefahren auf mehr Unterstützung von Bund und Ländern.

Karlsruhe: Hessische Befugnisse für Verfassungsschutz teils verfassungswidrig

Hessen muss bei seinem Verfassungsschutzgesetz erneut nachbessern. Mehrere Regelungen, in denen es um die Erhebung und Übermittlung von Daten geht, sind mit dem Grundgesetz nicht vereinbar, wie das Bundesverfassungsgericht in einem am Dienstag in Karlsruhe veröffentlichten Beschluss entschied. Sie verstoßen gegen das allgemeine Persönlichkeitsrecht. Dabei geht es unter anderem um Regelungen zur Handyortung und zum Einsatz verdeckter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. (Az. 1 BvR 2133/22)

"Ich bin ein Vergewaltiger": Hauptangeklagter in Avignon sagt erstmals aus

Der angeklagte Franzose, der seine Frau über Jahre hinweg mit Schlafmitteln betäubte und Fremden zur Vergewaltigung anbot, hat sich vor Gericht zu seinen Taten bekannt. "Ich bin ein Vergewaltiger, so wie die anderen hier im Raum", sagte Dominique Pelicot am Dienstag in Avignon mit Blick auf seine 50 Mitangeklagten. "Sie wussten alle Bescheid, niemand kann das Gegenteil behaupten." Seine Frau Gisèle habe das "nicht verdient", sagte Pelicot.

Mann in Nordrhein-Westfalen tot in Wohnung gefunden - 34-Jähriger in Untersuchungshaft

In Nordrhein-Westfalen ist ein Mann mit einer Schussverletzung tot in einer Wohnung gefunden worden. Zwei Männer im Alter von 33 und 34 Jahren wurden am Samstag in der Wohnung in Gladbeck festgenommen, wie die Polizei in Recklinghausen und die Staatsanwaltschaft Essen am Dienstag mitteilten. Der 34-Jährige kam in Untersuchungshaft. Erste Hinweise deuteten auf einen Streit im Zusammenhang mit Drogenkriminalität hin.

Textgröße ändern: