Deutsche Tageszeitung - Proteste rund um den Globus für entschlossenen Kampf gegen den Klimawandel

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Proteste rund um den Globus für entschlossenen Kampf gegen den Klimawandel


Proteste rund um den Globus für entschlossenen Kampf gegen den Klimawandel
Proteste rund um den Globus für entschlossenen Kampf gegen den Klimawandel / Foto: ©

Drei Monate vor den UN-Klimaverhandlungen in Polen haben zehntausende Menschen weltweit einen entschlossenen Kampf gegen den Klimawandel eingefordert. Insgesamt gab es am Samstag im Rahmen der "Rise for Climate"-Kampagne (Aufstehen für das Klima) knapp 1000 Demos und andere Veranstaltungen in rund 100 Ländern rund um den Globus. In Bangkok endete am Sonntag ohne Durchbruch die letzte große Verhandlungsrunde vor der nächsten UN-Klimakonferenz im Dezember.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Den Anfang machten dutzende thailändische Fischer, deren Lebensgrundlage durch steigende Meerespegel bedroht ist, mit einem Protest in Bangkok. Anschließend setzten sich die Proteste durch mehrere Zeitzonen fort. Allein in Frankreich beteiligten sich nach Angaben der Organisatoren rund 115.000 Demonstranten, davon 50.000 in Paris. Zuvor hatten 700 französische Wissenschaftler die Regierungen in aller Welt zu schnellen Maßnahmen zur Eindämmung der Erderwärmung aufgerufen.

Auch in Frankfurt am Main, Brüssel und Kopenhagen gab es Proteste. Den Abschluss machte San Francisco an der Westküste der USA. Dort marschierten Tausende durch die Stadt. Viele Transparente richteten sich gegen US-Präsident Donald Trump, der den Ausstieg seines Landes aus dem Pariser Klimaabkommen angekündigt hat. "Alternative Energien, keine alternativen Fakten", hieß es auf einem Plakat.

Schon vor Abschluss der Klimarunde in Bangkok hatten Teilnehmer und Aktivisten den USA eine massive Behinderung der Verhandlungen vorgeworfen. Obwohl sie sich 2020 aus dem Pariser Klimaabkommen zurückziehen wollten, arbeiteten die USA bei den Verhandlungen in Bangkok gegen die Interessen vor allem der Entwicklungsländer, hieß es am Samstag in der thailändischen Hauptstadt. Das Pariser Abkommen sieht vor, die Erderwärmung nach Möglichkeit auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

"Die USA sind nicht mehr im Spiel, aber sie wollen noch immer die Regeln aufstellen", hieß es anonym aus Verhandlungskreisen zu der entscheidenden Frage, wie die Mittel im Kampf gegen den weltweiten Klimawandel verteilt würden. Die US-Delegation "vergifte" die Verhandlungen.

Ein Vertreter der Aktivistengruppe ActionAid, Harjeet Singh, warf unter anderem der EU vor, das Gebaren der USA zu tolerieren und so die Interessen der Entwicklungsländer, die am meisten unter dem hohen Emissionsausstoß der Industrieländer leiden, nicht zu unterstützen. UN-Klimasekretärin Patricia Espinosa nannte die Frage der Finanzierung "sehr schwierig und politisch heikel".

Ab 2020 sollen Entwicklungsländer jährlich 100 Milliarden Dollar (86 Milliarden Euro) für den Umgang mit Klimafolgen erhalten. Die Industrieländer dringen allerdings auf eine starke Beteiligung der Privatwirtschaft und scheuen langfristige Zusagen. Die bisherigen nationalen Klimaschutzzusagen zur Umsetzung des Pariser Abkommens reichen bei weitem nicht aus.

Die Umweltorganisation Germanwatch erklärte, die in Bangkok erzielten Fortschritte beim Verhandlungstext für die Konferenz im polnischen Kattowitz seien noch zu gering. Vor allem die Verhandlungen zur Klimafinanzierung für arme Länder seien festgefahren. "Die Industrieländer müssen für verlässliche Klimafinanzierung sorgen, damit weltweit Klimaschutz und Anpassung an Klimawandelfolgen möglich wird", erklärte Rixa Schwarz, Teamleiterin für Internationale Klimapolitik bei Germanwatch.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Früherer IS-Chefanwerber Abu Walaa scheitert vor Gericht mit Antrag gegen Ausweisung

Der in Strafhaft sitzende frühere Salafistenprediger und IS-Chefanwerber Abu Walaa ist vor dem Verwaltungsgericht in Düsseldorf mit einem Antrag gegen seine Ausweisung gescheitert. Wie das Gericht am Mittwoch mitteilte, ist neben seiner Ausweisung auch die Verpflichtung rechtmäßig, sich nach Haftentlassung nur in einer bestimmten Stadt aufzuhalten und sich täglich bei der Polizei zu melden. Im Mai 2024 war Abu Walaa bereits mit einem Eilantrag gescheitert.

Tätlicher Angriff auf Journalist in Berlin: 42-Jähriger zu Haftstrafe verurteilt

Wegen eines Angriffs auf einen Journalisten auf dem Flur des Berliner Verwaltungsgerichts soll ein 42-Jähriger für zehn Monate in Haft. Das Amtsgericht Tiergarten sprach den Mann am Mittwoch der vorsätzlichen Körperverletzung schuldig, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Der 42-Jährige hatte in dem Prozess der Sprecherin zufolge eingeräumt, den 65-jährigen Journalisten am 17. Dezember 2024 ins Gesicht geschlagen zu haben.

Mützenich verteidigt "Manifest" zur Außenpolitik - Zuspruch von Juso-Chef Türmer

Ex-SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat das von ihm und mehreren anderen prominenten SPD-Politikern unterzeichnete sogenannte Manifest zur Außenpolitik gegen Kritik verteidigt. "Auch unsere Überlegungen können nicht alle Fragen beantworten, und dennoch suchen wir nach Auswegen in gefährlichen Zeiten", sagte Mützenich am Mittwoch dem "Stern". "Im Kern brauchen wir eine Kombination aus Verteidigungsfähigkeit und Anreizen zur Konflikteindämmung und für Koexistenz."

"Spiegel": Deutscher Kiew-Botschafter Jäger soll neuer BND-Präsident werden

Der deutsche Botschafter in Kiew, Martin Jäger, soll einem Medienbericht zufolge neuer Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND) werden. Laut "Spiegel"-Bericht vom Mittwoch soll sich Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) für die Personalie entschieden haben - der Auslandsgeheimdienst ist dem Kanzleramt direkt unterstellt. Der BND soll dem Bericht zufolge mit Jäger an der Spitze in den kommenden Jahren neu ausgerichtet und mit deutlich mehr Geld ausgestattet werden.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild