
Lambsdorff fordert breit angelegte UN-Friedensmissionen in Ostukraine

Der FDP-Außenexperte Alexander Graf Lambsdorff hat von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gefordert, dass sie sich bei ihrem Ukraine-Besuch am Donnerstag für eine UN-Friedensmission in der Kriegsregion stark macht. "Um die Ostukraine dauerhaft zu befrieden, müssen sich die deutsche Bundeskanzlerin und der Außenminister für eine breit angelegte UN-Mission im Donezbecken einsetzen", sagte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Donnerstagsausgaben).
Eine mögliche Friedensmission dürfe sich jedoch nicht, wie von Moskau gefordert, auf die Region des Frontverlaufs beschränken. "Klar ist, dass sich ein solcher Einsatz nicht nur auf die Kontaktlinie zwischen der Ukraine und den Separatisten beziehen darf, sondern ein starkes UN-Mandat und eine umfassende zivile und militärische Ausrüstung der UN-Blauhelmsoldaten beinhalten muss", forderte der FDP-Außenpolitiker.
Merkel reist am Donnerstag zu einem eintägigen Besuch in die Ukraine. Bei dem Treffen mit Staatspräsident Petro Poroschenko geht es um den Konflikt in der Ost-Ukraine, die Umsetzung der Minsker Vereinbarungen sowie um bilaterale Themen. Auch ein Gespräch mit Ministerpräsident Wolodimir Groisman steht auf dem Programm.
Im Osten der Ukraine kämpfen seit April 2014 prorussische Rebellen gegen ukrainische Regierungstruppen. In dem Konflikt wurden bislang mehr als 10.000 Menschen getötet. Die ukrainische Regierung, die EU und die USA werfen Russland vor, die Separatisten militärisch zu unterstützen. Moskau weist dies zurück.
(W.Novokshonov--DTZ)