
Letzte IS-Kämpfer kommen aus unterirdischen Verstecken im ostsyrischen Baghus

Nach dem Sieg über die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im ostsyrischen Baghus sind auch am Sonntag noch IS-Kämpfer aus Tunneln unter dem Ort hervorgekommen und haben sich ergeben. Wie AFP-Reporter berichteten, stiegen dutzende Männer im Nieselregen auf Lastwagen, viele von ihnen mit langen Bärten, Kaftanen und Schals um den Kopf.
Dschiaker Amed, Presseoffizier der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), sagte, die IS-Kämpfer hätten sich am Sonntag ergeben. Es könnten sich noch mehr von ihnen in den unterirdischen Gängen versteckt halten.
Die YPG sind das Rückgrat der von der US-Armee aus der Luft unterstützten kurdisch-arabischen Allianz der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF). Diese hatte am Samstag den Sieg über den IS in dessen letzter Bastion Baghus verkündet.
Der IS hatte 2014 weite Teile Syriens und des Irak unter seine Kontrolle gebracht und auf einem Gebiet von der Größe Großbritanniens ein "Kalifat" ausgerufen. In ihrer inoffiziellen Hauptstadt Raka in Nordsyrien und in anderen Gebieten errichteten die Dschihadisten eine Schreckensherrschaft mit Enthauptungen, Steinigungen und der sexuellen Versklavung von Frauen der kurdischsprachigen Minderheit der Jesiden.
Mit der Einnahme von Baghus ist das "Kalifat" nun zwar Geschichte, die Dschihadisten sind aber weiterhin in der Badia-Wüste präsent. In Syrien und im Irak verfügen sie überdies über zahlreiche Zellen, die immer wieder Anschläge verüben. Am Sonntag sprengten sich drei IS-Selbstmordattentäter im Nordirak in die Luft, wie die irakische Armee mitteilte. Opfer gab es nicht.
(V.Korablyov--DTZ)