
Bundesjustizministerin spricht mit Zuckerberg über Facebook-Skandale

Facebook-Chef Mark Zuckerberg ist nach einer Reihe von Skandalen um seinen Konzern zu politischen Gesprächen nach Berlin gereist. Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) wollte die jüngsten Pannen bei einem Treffen mit Zuckerberg am Montagnachmittag in Berlin ansprechen, wie eine Ministeriumssprecherin mitteilte. Zudem wolle Barley das Thema Algorithmen zur Sprache bringen - also die Frage, anhand welcher Regeln den Nutzern des sozialen Netzwerks bestimmte Inhalte an prominenter Stelle präsentiert werden.
Die Bundesjustizministerin hatte den Konzern wiederholt zu mehr Transparenz beim Einsatz seiner Algorithmen aufgerufen. Der Facebook-Chef war zuletzt selbst in die Offensive gegangen und hatte am Wochenende in Gastbeiträgen für mehrere europäische Zeitungen auf schärfere Regeln für das Internet gedrängt. "Wir müssen die Regeln für das Internet neu aufstellen, um das Gute zu bewahren", schrieb er.
Facebook sieht sich immer wieder Kritik ausgesetzt, weil Nutzer auf der Plattform Hassbotschaften verbreiten. Zuletzt hatte ein australischer Rechtsextremist seinen Anschlag auf zwei Moscheen in Neuseeland live bei Facebook übertragen. Bei dem Angriff starben 50 Menschen. Zudem wurde die Online-Plattform dazu genutzt, Wahlen zu manipulieren.
Datenschützer kritisieren das massive Sammeln persönlicher Daten durch Facebook. Erst vor zwei Wochen war eine neue Sicherheitspanne bekannt geworden: Das Online-Netzwerk musste einräumen, die Passwörter von hunderten Millionen Nutzern in unverschlüsselter Form auf internen Servern gespeichert zu haben.
(U.Stolizkaya--DTZ)