Deutsche Tageszeitung - EU bedauert US-Entscheidung gegen Ausnahmen für Ölgeschäfte mit Iran

EU bedauert US-Entscheidung gegen Ausnahmen für Ölgeschäfte mit Iran


EU bedauert US-Entscheidung gegen Ausnahmen für Ölgeschäfte mit Iran
EU bedauert US-Entscheidung gegen Ausnahmen für Ölgeschäfte mit Iran / Foto: ©

Die EU hat die Ankündigung der US-Regierung bedauert, bisher geltende Ausnahmeregelungen für Ölgeschäfte mit dem Iran zu beenden. Die Entscheidung erhöhe das Risiko, die Umsetzung des 2015 mit Teheran geschlossenen Atomabkommens "weiter zu untergraben", sagte eine Sprecherin der EU-Kommission am Dienstag. Sie bekräftigte, die EU werde sich weiter an das Atomabkommen halten, solange Teheran seinen Verpflichtungen aus der Vereinbarung nachkomme.

Textgröße ändern:

Das Atomabkommen soll den Iran am Bau von Atomwaffen hindern. Teheran hat sich verpflichtet, seine Urananreicherung drastisch zurückfahren und verschärfte internationale Kontrollen zuzulassen. Im Gegenzug wurden schrittweise die Wirtschaftssanktionen gegen das Land aufgehoben.

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte das Atomabkommen im vergangenen Jahr aufgekündigt und umfassende Wirtschaftssanktionen gegen Teheran wiedereingeführt. Dabei gab es bei Ölexporten zunächst Ausnahmeregelungen für mehrere Abnehmerländer, darunter China, Indien und Südkorea, aber auch EU-Staaten wie Italien und Griechenland.

Die US-Regierung teilte nun am Montag mit, ab Anfang Mai würden alle noch geltende Ausnahmeregelungen zu iranischen Ölexporten beendet. Ziel sei es laut Weißem Haus, die iranischen Exporte "auf Null" zu bringen.

"Wir bedauern die gestrige Ankündigung der USA", sagte die Kommissionssprecherin. Das Atomabkommen sei "ein Schlüsselelement" im Kampf gegen die Verbreitung von Atomwaffen und "entscheidend für die regionale und weltweite Sicherheit". Die Sprecherin verwies drauf, dass die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in 14 aufeinanderfolgenden Prüfberichten bestätigt habe, dass sich Teheran an seine Zusagen aus dem Atomabkommen halte.

(S.A.Dudajev--DTZ)

Empfohlen

Von der Leyen: China ermöglicht de facto Russlands Kriegswirtschaft

Gut zwei Wochen vor einem Gipfeltreffen zwischen der EU und China hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Pekings Haltung im Ukraine-Krieg kritisiert. "China ermöglicht de facto Russlands Kriegswirtschaft", sagte von der Leyen am Dienstag im Europaparlament in Straßburg. Chinas "beharrliche" Unterstützung für Russland führe "zu mehr Instabilität und Unsicherheit hier in Europa".

Union setzt auf Verfassungsrichterwahl ohne Stimmen von AfD und Linken

Die Unionsfraktion im Bundestag setzt darauf, ihren Kandidaten für die Besetzung eines Richterpostens beim Bundesverfassungsgericht ohne Stimmen von AfD und Linkspartei wählen zu lassen. Er erwarte, dass der bisherige Richter am Bundesarbeitsgericht, Günter Spinner, bei der Abstimmung am Freitag eine "breite Zustimmung" finde, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Steffen Bilger (CDU), am Dienstag in Berlin. Demnach wäre die Wahl nur durch Unterstützung von Union, SPD und Grünen möglich.

Auswärtiges Amt: Chinesischer Laser-Angriff auf deutsches Flugzeug

Während der EU-Mission Eunavfor Aspides gegen die Huthi-Miliz im Roten Meer ist ein deutsches Flugzeug nach Angaben des Auswärtigen Amtes von China per Laser ins Visier genommen worden. Wie das Auswärtige Amt im Onlinedienst X weiter mitteilte, wurde wegen des Vorfalls am Dienstag der chinesische Botschafter einbestellt. "Die Gefährdung von deutschem Personal und Störung des Einsatzes sind vollkommen inakzeptabel", hieß es weiter.

Klingbeil zum Haushalt: Wir investieren in Zukunftsfähigkeit unseres Landes

Zum Auftakt der Haushaltsberatungen im Bundestag hat Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) die Finanzpläne des Bundes als Investition in die Zukunft Deutschlands verteidigt. "Wir investieren so stark wie noch nie zuvor in die Zukunftsfähigkeit unseres Landes und das ist ein gutes Signal", sagte er am Dienstag im Plenum. Es werde nun das angegangen, "was jahrelang vernachlässigt wurde". Damit würden "Wachstum und Gerechtigkeit in unserem Land" geschaffen.

Textgröße ändern: