Deutsche Tageszeitung - Umfrage: Nach 100 Tagen weiter knappe Mehrheit für Schwarz-Grün in Hessen

Umfrage: Nach 100 Tagen weiter knappe Mehrheit für Schwarz-Grün in Hessen


Umfrage: Nach 100 Tagen weiter knappe Mehrheit für Schwarz-Grün in Hessen
Umfrage: Nach 100 Tagen weiter knappe Mehrheit für Schwarz-Grün in Hessen / Foto: ©

Die schwarz-grüne Regierung in Hessen von Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat weiterhin nur eine knappe Mehrheit bei den Wählern. Wie der am Freitag veröffentlichte Hessentrend von Infratest dimap im Auftrag des Hessischen Rundfunks ergab, kommen CDU und Grüne auf 48 Prozent, das könnte bei einer erneuten Wahl für die Fortsetzung dieser Koalition reichen.

Textgröße ändern:

Dabei haben die Grünen im Vergleich zum Wahlergebnis noch einmal zugelegt und kommen jetzt auf 21 Prozent. Die CDU bleibt unverändert bei 27 Prozent. 58 Prozent der Befragten sind zufrieden mit der Arbeit der Regierung in den ersten 100 Tagen nach Beginn der neuen Legislaturperiode. Das sind zwei Prozentpunkte weniger als im vergangenen Oktober.

38 Prozent sind mit der Regierung weniger oder gar nicht zufrieden. 58 Prozent zeigten sich zufrieden mit der Arbeit der beiden Parteispitzen Bouffier und Tarek Al-Wazir (Grüne). Al-Wazir verliert jedoch sieben Prozentpunkte im Vergleich zu 2018.

Zwei Drittel der Befragten im Hessentrend möchten, dass Bouffier bis zum Ende der Legislaturperiode 2023 im Amt bleibt. Bereits vor der Landtagswahl im Oktober 2018 kündigte Bouffier an, nach dieser Legislaturperiode nicht erneut für das Amt des Ministerpräsidenten kandidieren zu wollen. Im Februar machte die Staatskanzlei öffentlich, dass Bouffier an Hautkrebs erkrankt sei, er sein Amt aber neben einer Strahlentherapie weiter ausüben wolle.

Die SPD kommt weiterhin nicht aus ihrem Tief. In der Umfrage fallen die Sozialdemokraten auf einen neuen Tiefstwert von 19 Prozent. Generalsekretärin Nancy Faeser will dem momentanen Parteichef Thorsten Schäfer-Gümbel im Herbst ins Amt folgen, wenn er seine neue Stelle als Arbeitsdirektor der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit antritt. Doch nur 23 Prozent der Befragten trauen Faeser zu, die Probleme der hessischen SPD lösen zu können. Bei den SPD-Anhängern kommt sie auf 40 Prozent. Jeder dritte Befragte kannte Faeser gar nicht.

Für die Erhebung befragte Infratest dimap zwischen dem 24. und dem 26. April insgesamt 1001 hessische Wahlberechtigte. Die Fehlertoleranz liegt zwischen 1,4 und 3,1 Prozentpunkten.

Die Ergebnisse der Umfrage seien "eine Unterstützung des ökologisch-sozialen Aufbruchs der neuen Landesregierung", erklärten die Vorsitzenden der hessischen Grünen, Angela Dorn und Kai Klose. Das "professionelle Klima" in der Koalition zahle sich bereits nach den ersten 100 Tagen aus, erklärte der Generalsekretär der Landes-CDU, Manfred Pentz.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Bundesaußenministerin Baerbock: Dürfen USA-Russland-Treffen nicht überbewerten

Mit Blick auf das Treffen von Regierungsvertretern aus den USA und Russland am Dienstag hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) vor einer Überbewertung der Gespräche gewarnt. "Wir sollten jetzt nicht den riesengroßen Fehler machen, auch noch dem Putin einen Gefallen zu tun, indem wir diese Gespräche größer reden, als sie eigentlich sind", sagte Baerbock am Dienstag dem ZDF-"Morgenmagazin". Es handle sich um eine "Kontaktaufnahme".

Merz warnt vor Finanzkrise und mahnt zu solider Haushaltspolitik und Einsparungen

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) hat angesichts des Risikos einer neuen Finanzkrise eine solide Haushaltspolitik und Einsparungen in Deutschland angemahnt. "Die nächste Finanzkrise kommt ganz bestimmt", sagte Merz im "Berlin Playbook Podcast" der Nachrichtenportals Politico nach Angaben vom Dienstag. "Es wird eine Staatsschuldenkrise werden. Wir wissen nicht, wann sie kommt. Wir wissen nicht, woher sie kommt, aber sie wird kommen."

Delegationen aus den USA und Russland beginnen Ukraine-Gespräche

Knapp drei Jahre nach Beginn des Ukraine-Kriegs haben Delegationen aus den USA und Russland Gespräche in Saudi-Arabien begonnen. Von US-Seite nehmen an dem Treffen am Dienstag in Riad Außenminister Marco Rubio, der nationale Sicherheitsberater Mike Waltz und der Nahost-Sondergesandte Steve Witkoff teil, Moskau wird durch Außenminister Sergej Lawrow und Präsidentenberater Juri Uschakow vertreten. Es sind die ersten Gespräche auf dieser Ebene und in einem solchen Format seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022.

Von der Leyen empfängt Trumps Ukrainebeauftragten Kellogg

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen empfängt am Dienstagvormittag in Brüssel den US-Sonderbeauftragten für die Ukraine und Russland, Keith Kellogg. Bei dem Treffen geht es um eine Abstimmung über die Ukraine-Pläne von US-Präsident Donald Trump und die Konsequenzen für Europa. Trump hatte vergangene Woche nach einem Telefonat mit Russlands Staatschef Wladimir Putin unverzügliche Verhandlungen über die Ukraine angekündigt. Die Europäer fordern eine Beteiligung an den Gesprächen.

Textgröße ändern: