Deutsche Tageszeitung - Osnabrücker Bischof kann sich Priester mit Familien und Beruf vorstellen

Osnabrücker Bischof kann sich Priester mit Familien und Beruf vorstellen


Osnabrücker Bischof kann sich Priester mit Familien und Beruf vorstellen
Osnabrücker Bischof kann sich Priester mit Familien und Beruf vorstellen / Foto: ©

Der stellvertretende Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz regt eine Diskussion über den Zölibat an. "Meiner Meinung nach müssen wir die Verbindung von Zölibat und Priestertum bedenken", sagte der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Er könne sich auch Priester mit Familie und Beruf vorstellen, "ähnlich wie unsere Diakone, von denen einige verheiratet und berufstätig sind".

Textgröße ändern:

"Priester mit Zivilberuf" könnten die Eucharistie feiern und die entsprechenden priesterlichen Dienste verrichten, sagte Bode. Das werde dem Papst wahrscheinlich von lateinamerikanischen Bischöfen bei der Amazonien-Synode im Oktober vorgeschlagen. "Wir werden, wenn wir ordentlich Eucharistie feiern wollen, immer Priester brauchen", sagte er. "Das geht aber nicht nur allein über den bisherigen Weg." Der Zölibat solle seinen "hohen, angemessenen Wert behalten, aber er sollte durch andere priesterliche Lebensformen ergänzt werden".

Der Osnabrücker Bischof sprach sich außerdem dafür aus, dass Frauen als Diakoninnen arbeiten dürfen. Derzeit dürfen in der katholischen Kirche nur Männer zu Diakonen geweiht werden und etwa taufen, trauen und die Kommunion spenden.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Putin: Treffen in Riad "erster Schritt" zur Wiederbelebung der Beziehungen zu den USA

Der russische Präsident Wladimir Putin hat das Treffen von Regierungsvertretern Moskaus und Washingtons in Saudi-Arabien als Beginn einer möglichen Wiederannäherung an die USA bezeichnet. Er sei über die Gespräche in Riad informiert worden und schätze sie "positiv" ein, sagte Putin am Mittwoch während eines Besuchs in einer Drohnenfabrik in St. Petersburg. "Es gibt ein Ergebnis", fügte er hinzu. "Wir haben den ersten Schritt getan, um die Arbeit in verschiedenen Bereichen wieder aufzunehmen."

Hamas: Verbliebene Geiseln könnten in Phase zwei gemeinsam übergeben werden

In der zweiten Phase des Waffenruheabkommens zwischen Israel und der Hamas ist die radikalislamische Palästinenserorganisation nach eigenen Angaben dazu bereit, alle verbliebenen Geiseln gemeinsam in einer Übergabe frei zu lassen. Dies sei den Vermittlern mitgeteilt worden, sagte der Hamas-Vertreter Taher al-Nunu der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch. Bisher waren die Geiseln schrittweise freigelassen worden. Wie viele Israelis sich noch tot oder lebendig in Gefangenschaft der Hamas befinden, sagte al-Nunu nicht.

Bericht: Krankenkassen-Defizit mit gut sechs Milliarden Euro höher als erwartet

Das Defizit der gesetzlichen Krankenkassen war laut einem Bericht des Portals Politico im vergangenen Jahr noch höher als bisher angenommen. Es betrug 2024 mehr als sechs Milliarden Euro, hieß es am Mittwoch unter Berufung auf vorläufige Zahlen der größten Kassenverbände. Der GKV-Spitzenverband war im Dezember noch von einem Minus von 5,5 Milliarden Euro ausgegangen.

Baerbock warnt US-Regierung vor Alleingang mit Russland zu Ukraine

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die US-Regierung davor gewarnt, sich im Alleingang auf eine Regelung mit Russland zum Ende des Ukraine-Kriegs einzulassen. "Mit einem Scheinfrieden, der Russland nur eine Atempause für neue Kriegszüge verschaffen würde, wäre niemanden geholfen: nicht der Ukraine, nicht Europa und nicht den USA", erklärte Baerbock am Mittwoch in Berlin. Sie werbe "für ein selbstbewusstes Agieren gegenüber der US-Administration".

Textgröße ändern: