
Militante Palästinenser feuern dutzende Raketen auf israelisches Gebiet

Militante Palästinenser haben am Samstag dutzende Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert und damit israelische Vergeltungsangriffe ausgelöst. Die israelische Armee konnte nach eigenen Angaben zahlreiche der etwa 90 Geschosse abfangen. Das Militär reagierte mit einem Luftangriff auf zwei Raketenwerfer im Gazastreifen, israelische Panzer beschossen nach Armeeangaben mehrere von der radikalislamischen Hamas genutzte Militärposten. Nach Palästinenserangaben wurde ein Palästinenser getötet und mehrere weitere verletzt.
Von israelischer Seite wurden keine Opfer gemeldet. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wollte nach Angaben eines Sprechers mit den Chefs der Sicherheitskräfte über die Ereignisse beraten.
Am Freitag waren bei den gewaltsamsten Protesten seit Wochen an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel vier Palästinenser getötet und zwei israelische Soldaten verletzt worden. 50 weitere Demonstranten wurden nach palästinensischen Angaben durch Schüsse israelischer Soldaten verletzt. Nach israelischen Armeeangaben beteiligten sich etwa 7400 Palästinenser an den Demonstrationen.
Israel und radikale Palästinenser hatten sich vor der israelischen Parlamentswahl am 9. April auf einen von Ägypten vermittelten Waffenstillstand verständigt. Wochenlang flauten die Auseinandersetzungen merklich ab. Am Dienstag schränkte Israel den Fischereibereich für Schiffe aus dem Gazastreifen ein. Seither nahmen die Spannungen wieder zu.
Bereits seit gut einem Jahr finden jeden Freitag Demonstrationen entlang der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel statt. Immer wieder arten die Proteste in Gewalt aus. Die Palästinenser fordern eine Aufhebung der israelischen Blockade des Gazastreifens. Seit Beginn der Proteste im März 2018 wurden mindestens 270 Palästinenser getötet, die meisten von ihnen an der Grenze. Im selben Zeitraum wurden dort zwei israelische Soldaten getötet.
(I.Beryonev--DTZ)