Deutsche Tageszeitung - Sri Lankas Polizei: Alle Täter von Oster-Anschlägen getötet oder in Haft

Sri Lankas Polizei: Alle Täter von Oster-Anschlägen getötet oder in Haft


Sri Lankas Polizei: Alle Täter von Oster-Anschlägen getötet oder in Haft
Sri Lankas Polizei: Alle Täter von Oster-Anschlägen getötet oder in Haft / Foto: ©

Gut zwei Wochen nach den Anschlägen vom Ostersonntag in Sri Lanka sind nach Angaben der Behörden alle Täter getötet oder in Haft. "Alle, die die Selbstmordanschläge organisiert und verübt haben, sind gestorben oder in Gewahrsam", sagte Polizeichef Chandana Wickramaratne am Dienstag in einer Audiobotschaft.

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Auch die zwei "Bombenexperten" der Gruppe seien getötet worden. "Wir haben die Sprengsätze, die sie für weitere Anschläge gelagert hatten, beschlagnahmt", sagte Wickramaratne weiter. Der Polizeichef machte keine Angaben dazu, wie viele Verdächtige im Zusammenhang mit den Anschlägen in Gewahrsam sind. Ein Polizeisprecher hatte am Montag von 73 Verdächtigen gesprochen, darunter neun Frauen.

Wickramaratne sagte, mit der Aufhebung von Ausgangssperren normalisiere sich das öffentliche Leben langsam wieder. Am Montag waren auch die Schulen wieder geöffnet worden, allerdings blieb die Teilnahme vielerorts unter zehn Prozent. Viele Eltern fürchteten weitere Anschläge.

Nach Polizeiangaben beruhigte sich auch die Lage in Negombo nördlich der Hauptstadt Colombo wieder. Dort waren bei Zusammenstößen zwischen Christen und Muslimen zuletzt dutzende Geschäfte, Wohnhäuser und Fahrzeuge von Muslimen beschädigt worden. In Negombo waren bei den mutmaßlich islamistischen Anschlägen vom Ostersonntag in einer Kirche mehr als hundert Menschen getötet worden.

Bei den Selbstmordattentaten auf insgesamt drei Kirchen sowie drei Luxushotels waren insgesamt 257 Menschen getötet worden, etwa 500 weitere wurden verletzt. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Anschläge für sich. Sri Lankas Regierung macht die Islamistengruppe National Thowheeth Jama’ath (NTJ) für die Anschläge verantwortlich, glaubt aber, dass sie Unterstützung aus dem Ausland hatte.

(A.Nikiforov--DTZ)

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