
Shanahan soll Posten des US-Verteidigungsministers dauerhaft übernehmen

Der kommissarische US-Verteidigungsminister Patrick Shanahan soll den Posten nach dem Willen von Präsident Donald Trump dauerhaft übernehmen. Trump wolle den 56-jährigen Ex-Boeing-Manager aufgrund seiner "herausragenden Dienste für das Land und seiner erwiesenen Führungsqualitäten" für die Spitze des Pentagon nominieren, teilte das Weiße Haus am Donnerstag mit.
Shanahan zeigte sich "geehrt" und kündigte an, er wolle sich weiterhin für die Modernisierung der US-Streitkräfte einsetzen, damit "unsere bemerkenswerten Soldaten, Seeleute, Luftwaffensoldaten und Marineinfanteristen alles haben was sie brauchen, damit unser Militär tödlich und unser Land sicher bleibt". Seine dauerhafte Ernennung muss noch vom Kongress gebilligt werden.
Der frühere Boeing-Manager war im Januar kommissarisch zum Nachfolger von Jim Mattis im Amt des Verteidigungsminister ernannt worden. Zuvor war Mattis aus Protest gegen den von Trump überraschend angekündigten raschen Truppenabzug aus Syrien und die Reduzierung der Truppen in Afghanistan zurückgetreten.
Seither trat Shanahan öffentlich wenig in Erscheinung. Er vermied jeden Konflikt mit Trump, indem er dessen Forderung nach der Entsendung von Soldaten zum Grenzschutz sowie der Umwidmung von Geld aus dem Verteidigungsetat für Trumps Mauerbauprojekt an der Grenze zu Mexiko nachgab.
Nach Shanahans kommissarischer Ernennung musste sich dieser einer Untersuchung wegen des Verdachts stellen, durch seine jahrzehntelange Tätigkeit für Boeing könne er voreingenommen zugunsten des Luftfahrtkonzerns sein. Vor zwei Wochen wurde er von diesem Verdacht freigesprochen.
Shanahan war unter Mattis stellvertretender Pentagon-Chef. Zuvor war er 30 Jahre lang bei dem Luft- und Raumfahrtkonzern Boeing tätig. In der Armee hat er nie gedient.
Am Dienstag war Shanahan gerügt worden, weil er den Kongress nicht vorab informiert hatte, bevor er vor dem Hintergrund des Streits mit dem Iran die Verlegung eines Flugzeugträgers und einer Bomberstaffel in den Persischen Golf anordnete.
(W.Novokshonov--DTZ)