Kramp-Karrenbauer sieht vor EU-Gipfel "systemischen Unterschied" zu Frankreich
Vor dem EU-Gipfel am Donnerstag sieht CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer weiter Differenzen zwischen Deutschland und Frankreich. Es gebe einen "systemischen Unterschied" mit Blick auf die Suche nach einem Nachfolger von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, sagte Kramp-Karrenbauer am Mittwoch bei einem Besuch in Paris.
Der französische Präsident Emmanuel Macron sei "kein Freund" des Spitzenkandidaten-Prinzips, sagte Kramp-Karrenbauer mit Blick auf die Kandidatur des CSU-Politikers Manfred Weber für das Amt des Kommissionschefs. "Das ist derzeit der systemische Unterschied, den es gibt, von dem ich hoffe, dass wir ihn zeitnah auflösen können."
Weber hatte bei der Europawahl an der Spitze der Europäischen Volkspartei (EVP) für die Nachfolge Junckers kandidiert. Nachdem die EVP stärkste Kraft wurde, erhebt er nun Anspruch auf den Posten des Kommissionspräsidenten. Macron hält Weber wegen fehlender Erfahrung als Minister oder EU-Kommissar allerdings für zu leichtgewichtig.
Kramp-Karrenbauer hatte Macron vor rund zwei Wochen in Paris getroffen. In der französischen Hauptstadt hatte sie nun unter anderem eine Unterredung mit dem Chef der französischen Nationalbank, François Villeroy de Galhau. Zu den neu zu vergebenden EU-Spitzenposten gehört auch der des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB). Auch Bundesbank-Chef Jens Weidmann gilt als möglicher Anwärter.
(A.Nikiforov--DTZ)