Designierte US-Botschafterin bei der UNO will Klimaverhandlungen fernbleiben
Die von US-Präsident Donald Trump als künftige Botschafterin seines Landes bei den Vereinten Nationen vorgesehene Diplomatin und Kohle-Milliardärin Kelly Craft hat angekündigt, sich aus Klimaverhandlungen raushalten zu wollen. Wann immer Kohle Teil einer UN-Diskussion über den Klimawandel sei, "werde ich mich aus Befangenheit zurückziehen", sagte Craft am Mittwoch bei einer Anhörung vor dem US-Senat. Die derzeitige US-Botschafterin in Kanada ist mit dem Milliardär und Kohle-Manager Joe Craft verheiratet.
Präsident Trump hatte Craft im Februar als Nachfolgerin für Nikki Haley nominiert, die Ende 2018 überraschend aus dem Amt ausgeschieden war. Seitdem ist der Posten unbesetzt.
Bei der Anhörung zur Bestätigung ihrer Nominierung vor dem zuständigen Senatsausschuss sagte Craft dem demokratischen Umweltpolitiker Ed Markey, sie "verstehe, dass fossile Energieträger eine Rolle beim Klimawandel gespielt haben". Trumps Entscheidung aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen, zog sie jedoch nicht in Zweifel. "Wir müssen nicht Teil eines Abkommens sein, um vorweg zu gehen", argumentierte Craft.
Die langjährige Geldgeberin für die US-Republikaner wurde während der Anhörung auch aufgefordert, Nachweise für ihre Arbeitszeit als Botschafterin in Kanada zu erbringen. Das Magazin "Politico" hatte mit Verweis auf Aufzeichnungen des Außenministeriums berichtet, dass Craft seit Amtsantritt mehr als 300 Tage abwesend war, was mehr als der Hälfte der Zeit seit ihrer Ernennung entsprechen würde.
Craft beharrte darauf, dass sie hart arbeite und sich regelmäßig mit Kanadas Regierungschef Justin Trudeau treffen würde, um über die Neuauflage des nordamerikanischen Handelsabkommens zu diskutieren.
(W.Novokshonov--DTZ)