Deutsche Tageszeitung - Mexiko gibt Startschuss für Entwicklungsplan zur Eindämmung von Migration

Mexiko gibt Startschuss für Entwicklungsplan zur Eindämmung von Migration


Mexiko gibt Startschuss für Entwicklungsplan zur Eindämmung von Migration
Mexiko gibt Startschuss für Entwicklungsplan zur Eindämmung von Migration / Foto: ©

Mit Entwicklungshilfeprogrammen und Geldern in Milliardenhöhe will Mexiko die Migration aus Mittelamerika eindämmen. Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador gab am Donnerstag den offiziellen Startschuss für seinen Wirtschaftsplan für die von Bandenkriminalität und Armut geplagten Länder Mittelamerikas. Mit seinem Kollegen aus El Salvador, Nayib Bukele, unterzeichnete er im südmexikanischen Tapachula einen ersten Vertrag über 30 Millionen Dollar (rund 2,7 Millionen Euro) an Hilfsgeldern.

Textgröße ändern:

Insgesamt will López Obrador von der internationalen Gemeinschaft 100 Milliarden Dollar zur Bekämpfung von Armut und Perspektivlosigkeit in Mittelamerika einsammeln. Nach Ansicht des linksgerichteten mexikanischen Präsidenten soll sich daran auch die US-Regierung beteiligen.

Doch bislang liegen Lopez Obrador und US-Präsident Donald Trump bei ihren Strategien gegen die Massenabwanderung aus Mittelamerika über Kreuz: López Obrador will ihr mit wirtschaftlicher Entwicklung entgegenwirken. Trump hingegen fordert von Mexiko, seine Grenze zu den USA stärker zu sichern und selbst mehr Migranten aufzunehmen.

Die Menschen verließen ihre Heimat nicht, weil sie es wollten, sagte López Obrador während der Vertragsunterzeichnung mit Bukele in Tapachula. "Sie gehen, weil sie müssen." Das Projekt werde ein "Wirtschaftsbeschleuniger", sagte Bukele. Insgesamt will Mexiko 100 Millionen Dollar in El Salvador investieren. Damit sollen 50.000 Hektar abgeholzte Wälder wieder aufgeforstet und 20.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Zehntausende Mittelamerikaner befinden sich derzeit auf der Flucht vor Gewalt und Armut in ihren Heimatländern. Die meisten von wünschen sich ein besseres Leben in den USA.

Im Mai nahmen die US-Behörden 144.000 Einwanderer im Süden des Landes fest - ein Anstieg um 32 Prozent gegenüber dem Vormonat und um 278 Prozent gegenüber dem Mai des vergangenen Jahres. Als Reaktion drohte Trump mit der Einführung von Zöllen auf mexikanische Waren und forderte die mexikanische Regierung zu "beispiellosen" Maßnahmen zur Eindämmung der Migration auf.

Mexiko hat seither die Überwachung seiner südlichen Grenzen wieder verstärkt und mehr Migranten festgenommen. Auch Abschiebungen aus Mexiko nehmen wieder zu.

Die mexikanische Fluglinie Volaris machte am Donnerstag ein "Familienzusammenführungsprogramm" publik. Noch bis 30. Juni will die Fluglinie illegal eingereiste Migranten für einen Dollar zurück nach Costa Rica, El Salvador und Guatemala bringen.

(S.A.Dudajev--DTZ)

Empfohlen

Tory-Vorsitz: Kandidaten vom rechten Rand gewinnen parteiinterne Abstimmung

Im Rennen um die Nachfolge von Rishi Sunak an der Spitze der britischen Konservativen haben sich zwei Kandidaten vom rechten Rand für die letzte Wahlrunde qualifiziert. Die als Favoritin gehandelte Kemi Badenoch lag bei der Abstimmung am Mittwoch mit 42 Stimmen knapp vorn, für den Gegenkandidaten Robert Jenrick stimmten 41 Tory-Abgeordnete. Der ehemalige Außenminister James Cleverly, der dem Mitte-Rechts-Lager zugeordnet wird, konnte sich mit 37 Stimmen hingegen nicht für die Stichwahl qualifizieren.

Mindestens vier Palästinenser bei israelischem Armee-Einsatz im Westjordanland getötet

Bei einem israelischen Armee-Einsatz im Westjordanland sind am Mittwoch nach palästinensischen Angaben mindestens vier Palästinenser getötet worden. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden "vier von der Besatzung in Nablus erschossene Märtyrer" im Alter von 31 bis 43 Jahren ins Regierungskrankenhaus Rafidia gebracht worden. Der palästinensische Rote Halbmond meldete ebenfalls den Tod von vier Palästinensern. Israelische Sicherheitsbehörden teilten mit, dass "fünf Terroristen" getötet worden seien.

Wagenknecht wirft AfD in TV-Duell mit Weidel fehlende Abgrenzung zu Höcke vor

Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht hat der AfD und ihrer Co-Chefin Alice Weidel bei einem gemeinsamen Auftritt in einer TV-Sendung eine unzureichende Abgrenzung zum umstrittenen thüringischen AfD-Vorsitzenden Björn Höcke vorgeworfen. Der Rechtsaußen-Flügel der AfD unter Höcke sei in den vergangenen Jahren "immer stärker und immer mächtiger geworden", sagte Wagenknecht am Mittwochabend im Sender "Welt". Sie fügte in Richtung Weidel hinzu: "Ich halte für ein Problem, dass Sie irgendwann aufgehört haben, diese Leute zu bekämpfen, sondern sich mit ihnen arrangiert haben."

Selenskyj reist auch nach Frankreich, Großbritannien und Italien

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besucht in dieser Woche neben Deutschland auch Frankreich, Großbritannien und Italien für Gespräche über den russischen Angriffskrieg gegen sein Land. Am Donnerstag werde Selenskyj um 15.00 Uhr von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zu einem "bilateralen Treffen" empfangen, hieß es am Mittwoch aus Paris.

Textgröße ändern: