Deutsche Tageszeitung - Britischer Staatssekretär nach rüdem Angriff auf Klimaaktivistin suspendiert

Britischer Staatssekretär nach rüdem Angriff auf Klimaaktivistin suspendiert


Britischer Staatssekretär nach rüdem Angriff auf Klimaaktivistin suspendiert
Britischer Staatssekretär nach rüdem Angriff auf Klimaaktivistin suspendiert / Foto: ©

Der britische Staatssekretär Mark Field ist nach einem rüden Angriff auf eine Klimaaktivistin vom Dienst suspendiert worden. Premierministerin Theresa May habe sich Videoaufnahmen des Vorfalls angesehen und diesen als "sehr beunruhigend" empfunden, teilte ihr Büro in der Londoner Downing Street am Freitag mit. Der Staatssekretär im Außenministerium werde daher bis zum Abschluss der Ermittlungen vom Dienst suspendiert.

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Der konservative Tory-Politiker hatte die Frau, die am Donnerstagabend bei einem Gala-Dinner im Londoner Mansion House zusammen mit anderen Greenpeace-Aktivisten für mehr Klimaschutz demonstriert hatte und auf Finanzminister Philip Hammond zugelaufen war, rüde gestoppt. Er drängte sie gegen eine Säule, packte sie im Nacken und führte sie dann grob aus dem Raum.

Die Greenpeace-Vertreterin Areeba Hamid sagte, sie sei "schockiert", dass ein Kabinettsmitglied eine "friedliche Demonstrantin" angegriffen habe. Die britische Polizei geht nach eigenen Angaben mehreren Anzeigen nach.

Field bat die Frau inzwischen um Entschuldigung. Er bereue sein Verhalten zutiefst, sagte er im Sender ITV. In dem "Durcheinander" hätten sich aber "verständlicherweise viele Gäste bedroht gefühlt", erklärte er. Er habe sich sogar "für den Bruchteil einer Sekunde ernsthaft Sorgen darüber gemacht, dass sie bewaffnet sein könnte".

Aus der Opposition kamen Rücktrittsforderungen gegen Field. Londons Bürgermeister Sadiq Khan erklärte, Field sollte nach seinem "inakzeptablen" Verhalten "seine Position überdenken". Die Labour-Abgeordnete Jess Phillips nannte die Videoaufnahmen des Übergriffs "schrecklich". Ihre Kollegin Dawn Butler sagte, die Bilder seien "entsetzlich". Field müsse suspendiert oder entlassen werden.

Der Tory-Abgeordnete Peter Bottomley sagte dagegen, die Frau habe "eindeutig" versucht, für Unruhe zu sorgen. "Die meisten Zuschauer würden sagen, dass es gut ist, dass sie keinen Erfolg hatte."

(U.Beriyev--DTZ)

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