Streit zwischen Boris Johnson und Partnerin löst Polizeieinsatz aus
Ein heftiger nächtlicher Streit zwischen Boris Johnson und seiner Lebensgefährtin hat die Londoner Polizei auf den Plan gerufen. Wie die britische Zeitung "The Guardian" berichtete, alarmierte ein besorgter Nachbar in der Nacht zum Freitag die Polizei und meldete einen lauten Streit mit Geschrei und Türenknallen in der Wohnung von Johnson und seiner Freundin Carrie Symonds.
Dem Bericht zufolge war zu hören, wie Symonds den ehemaligen Londoner Bürgermeister und Ex-Außenminister anschrie, er solle sie "in Ruhe lassen" und "aus meiner Wohnung verschwinden".
Der Anruf sei um kurz nach Mitternacht Ortszeit eingegangen, teilte die Metropolitan Police mit. "Der Anrufer war um das Wohl seiner Nachbarin besorgt", sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei habe dann mit den Bewohnern der fraglichen Wohnung gesprochen, die alle wohlauf gewesen seien. Die Polizei habe keinen Anlass zum Eingreifen gesehen.
Der Nachbar sagte dem "Guardian", er habe den Streit von seiner eigenen Wohnung aus aufgenommen. Er habe drei Mal an die Tür von Johnson und Symonds geklopft, aber niemand habe reagiert. Er versicherte, er habe "zwei sehr laute Schreie" und einen "lauten Knall" gehört, der die Mauern erzittern ließ.
Johnson ist einer der beiden verbliebenen Herausforderer im Rennen um die Nachfolge der britischen Premierministerin Theresa May. Nach dem nächtlichen Zank mit seiner Freundin liefert er sich am Samstag ein erstes Rededuell mit dem amtierenden Außenminister Jeremy Hunt vor der Parteibasis. Beide präsentieren sich auf einer Wahlkampfveranstaltung in Birmingham vor Mitgliedern der konservativen Tory-Partei.
Es ist der Auftakt einer landesweiten Debattenreihe zwischen den beiden Kandidaten. Für den 15. Juli ist die letzte der 16 Diskussionsrunden in London vorgesehen.
Der neue Vorsitzende der Tories soll bis Ende Juli gekürt sein, die Entscheidung treffen die 160.000 Parteimitglieder. In der Woche des 22. Juli wird der Name des Siegers voraussichtlich bekanntgegeben. Er wird dann auch Regierungschef und Nachfolger von Premierministerin May.
(W.Novokshonov--DTZ)