Kretschmer widerspricht Söder-Forderung nach Vorziehen von Kohleausstieg
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat den Vorstoß von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für ein Vorziehen des Kohleausstiegs vom Jahr 2038 auf das Jahr 2030 zurückgewiesen. Bayern sei ein wirtschaftlich starkes Bundesland, deshalb seien dort solche Forderungen einfach zu erheben, sagte Kretschmer der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" von Montag.
"Bayern kann sich ja gerne vornehmen, 2030 ohne Atomenergie, Kohle und Gas auszukommen und für seine Versorgungssicherheit auf Ökostrom und Wasserstoff zu bauen", sagte Kretschmer weiter. Die Union solle sich lieber darauf konzentrieren, den Kompromiss der Kohlekommission umzusetzen statt immer neue Forderungen zu erheben.
Dagegen stellte sich CSU-Generalsekretär Markus Blume hinter die Forderung seines Parteivorsitzenden. Ein beschleunigter Kohleausstieg dürfe nicht tabu sein, sagte Blume der "Passauer Neuen Presse" (Montagsausgabe). Entscheidend sei aber, dass Klimaschutz nicht auf Kosten einzelner Bevölkerungsgruppen geschehen dürfe oder zur Deindustrialisierung Deutschlands führe. Der CSU-Vorstand will am Montag ein Klimakonzept beschließen.
(V.Sørensen--DTZ)