Deutsche Tageszeitung - Innenminister von NRW und Hessen für Prüfung von Verboten rechtsextremer Gruppen

Innenminister von NRW und Hessen für Prüfung von Verboten rechtsextremer Gruppen


Innenminister von NRW und Hessen für Prüfung von Verboten rechtsextremer Gruppen
Innenminister von NRW und Hessen für Prüfung von Verboten rechtsextremer Gruppen / Foto: ©

Die Innenminister von Nordrhein-Westfalen und Hessen, Norbert Reul und Peter Beuth (beide CDU), haben Überlegungen für Verbote rechtsextremer Gruppen begrüßt. "Die Absicht des Bundesinnenministers, ein Verbot der Gruppe Combat 18 zu prüfen, begrüße ich ausdrücklich", sagte Reul, der "Welt". Die Gruppe werde in Nordrhein-Westfalen seit Jahren intensiv beobachtet.

Textgröße ändern:

Anlass für die Verbotsforderungen ist die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU), die der als Rechtsextremist geltende Stephan E. gestanden hat. E. soll Kontakt zur Gruppierung Combat 18 gehabt haben, die als bewaffneter Arm des in Deutschland verbotenen rechtsextremen Netzwerks Blood & Honour gilt.

Auch Beuth betonte, neben verdeckten und konkreten Strafverfolgungsmaßnahmen der Sicherheitsbehörden seien Vereinsverbote "ein wichtiges Instrument, um rechtsextremistische Strukturen zu zerschlagen". "Der Rechtsstaat zeigt damit klare Kante gegen die Feinde der Demokratie", sagte der Wiesbadener Innenminister der "Welt". Er setze sich bei Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) dafür ein, dass ein entsprechendes Verbotsverfahren "zeitnah aufgenommen" werde.

Das Bundesinnenministerium lässt derzeit mögliche Verbote von rechtsextremen Gruppierungen prüfen. Ressortchef Seehofer habe "Verbotsüberlegungen im Allgemeinen in Aussicht gestellt, soweit es die Verfassung erlaubt", teilte das Ministerium auf Anfrage der "Welt" mit. Es stellte klar, dass eine Verengung oder Konkretisierung dieser Aussage auf einzelne rechtsextreme Gruppen wie etwa Combat 18 damit bisher nicht erfolgt sei.

Auch die FDP im Bundestag unterstützte die Verbotsüberlegungen. "Ein Verbot von Combat 18 ist wünschenswert, um rechtsextreme Strukturen zu schwächen und ein Signal in die Szene zu senden", sagte der FDP-Innenexperte Konstantin Kuhle der "Welt".

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Selenskyj-Besuch in Deutschland: Scholz sichert Ukraine weitere Militärhilfen zu

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei dessen viertem Deutschland-Besuch in diesem Jahr weitere Militärhilfen zugesichert. "Deutschland ist der stärkste militärische Unterstützer der Ukraine in Europa, der zweitstärkste in der Welt - und dabei wird es bleiben", sagte Scholz am Freitag bei einem Treffen mit Selenskyj im Kanzleramt. Der ukrainische Präsident rief indes dazu auf, bei der Hilfe nicht nachzulassen. Sein Land hoffe allerdings auf ein Ende des Kriegs im kommenden Jahr.

CSU startet Parteitag - Huber spricht von Auftakt zu Bundestagswahlkampf

In Augsburg hat am Freitag der Parteitag der CSU begonnen. Generalsekretär Martin Huber sagte, die Christsozialen wollten mit ihrem Delegiertentreffen den "Auftakt zum Bundestagswahlkampf" setzen. "Es wird Zeit, die Ampel abzulösen", sagte Huber. Dafür sei eine starke Union nötig. Regulär gewählt wird in knapp einem Jahr.

Überlebende der Atombombenabwürfe auf Japan erhalten Friedensnobelpreis

Mit dem Friedensnobelpreis wird in diesem Jahr die japanische Organisation Nihon Hidankyo geehrt, die sich für eine Welt ohne Atomwaffen einsetzt. Die Gruppe von Überlebenden der US-Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki im Jahr 1945 verbreite mit ihren Augenzeugenberichten die Botschaft, "dass Atomwaffen nie wieder eingesetzt werden dürfen", erklärte das Nobelkomitee am Freitag in Oslo. Die Entscheidung des Nobelkomitees wurde von der UNO und EU wie auch der Bundesregierung begrüßt.

Ampel-Fraktionen einigen sich auf letzte Details beim Sicherheitspaket

Die Ampel-Fraktionen haben sich nach längerer Diskussion auf letzte Einzelheiten des sogenannten Sicherheitspakets verständigt. "Die Regelungen zu Migration, zu neuen Ermittlungsbefugnissen für die Sicherheitsbehörden des Bundes und zum Waffenrecht werden im Lichte der Sachverständigenanhörung im Bundestag geändert", erklärten die Vizevorsitzenden der Fraktionen von SPD, Grünen und FDP, Dirk Wiese, Konstantin von Notz und Konstantin Kuhle, am Freitag gemeinsam.

Textgröße ändern: