Chemiewaffeninspekteure starten neue Untersuchung in Syrien
Inspekteure der Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) haben eine neue Untersuchung in Syrien eingeleitet, um die Verantwortlichen von Chemiewaffeneinsätzen aufzuspüren. OPCW-Generaldirektor Fernando Arias schrieb in einer Mitteilung an die Mitgliedstaaten, die der Nachrichtenagentur AFP am Freitag vorlag, dass ein neun- bis zehnköpfiges Team die Arbeit aufgenommen habe.
Die OPCW-Mitgliedstaaten hatten vor einem Jahr beschlossen, dass die Organisation nicht nur feststellen kann, wann und wo Chemiewaffen eingesetzt wurden, sondern auch die Verantwortlichen benennen darf. Die syrische Führung und ihr russischer Verbündeter erklärten, die Organisation werde zusehends "politisiert". Arias hielt nun eindeutig fest, dass die Inspekteure über "alle Informationen in Verbindung mit der Herkunft solcher Chemiewaffen" berichten sollen.
Der OPCW-Generaldirektor teilte nicht mit, an welchen Einsatzorten die Inspekteure ihre Untersuchung vornehmen sollten. Die OPCW hatte in einem Bericht vom März festgehalten, dass bei einem Angriff auf die syrische Stadt Duma im April 2018 Chlorgas eingesetzt worden sei. Bei dem Angriff in der syrischen Region Ost-Ghuta wurden laut Augenzeugen 43 Menschen getötet. Die Vollmachten der OPCW erstrecken sich auf die Untersuchung von Vorfällen, die bis in das Jahr 2013 zurückreichen können.
(S.A.Dudajev--DTZ)