IG-Metall-Kundgebung für sozialen und ökologischen Umbau der Industrie begonnen
In Berlin hat am Samstagmittag eine Großkundgebung der IG Metall begonnen. Unter dem Motto "Fairwandel" demonstrieren die Teilnehmer für einen sozialen und ökologischen Umbau der Industrie. Die Gewerkschaft fordert von Politik und Arbeitgebern, die Energie- und Verkehrswende anzugehen und gleichzeitig Arbeitsplätze zu sichern. Gebraucht würden massive Investitionen etwa in Ladestationen für Elektroautos, in Stromnetze und öffentlichen Nahverkehr.
Die IG Metall rechnete im Vorfeld mit zehntausenden Teilnehmern ganz Deutschland. Gewerkschaftschef Jörg Hofmann, der am frühen Nachmittag am Brandenburger Tor zu den Demonstranten sprechen will, warf Politik und Wirtschaft schwere Versäumnisse angesichts der zunehmenden Digitalisierung der Arbeitswelt vor. "Wir demonstrieren gegen das Nichtstun von Arbeitgebern und Politik angesichts der großen Veränderungen, vor denen unsere Arbeitswelt steht", sagte er den RND-Zeitungen vom Samstag.
Die entscheidende Frage sei, ob es gelinge, aus technischem Fortschritt sozialen Fortschritt zu machen, sagte Hofmann. Die Skepsis sei dort besonders groß, wo die Beschäftigten nicht mit einbezogen würden. "Jedes zweite Unternehmen in Deutschland hat sich mit Antworten auf die Digitalisierung entweder noch nicht oder noch nicht ausreichend beschäftigt", sagte er. "Da gibt es wenig Ideen, wie Digitalisierung für neue Produkte oder für bessere Prozesse genutzt werden kann."
(A.Nikiforov--DTZ)