Deutsche Tageszeitung - Mutmaßlicher Drahtzieher von Doppelanschlag in Tunis bei Polizeieinsatz getötet

Mutmaßlicher Drahtzieher von Doppelanschlag in Tunis bei Polizeieinsatz getötet


Mutmaßlicher Drahtzieher von Doppelanschlag in Tunis bei Polizeieinsatz getötet
Mutmaßlicher Drahtzieher von Doppelanschlag in Tunis bei Polizeieinsatz getötet / Foto: ©

Der mutmaßliche Drahtzieher eines Doppelanschlags in Tunis am vergangenen Donnerstag ist bei einem Polizeieinsatz getötet worden. Der gesuchte Aymen Smiri sprengte sich nach Angaben des Innenministeriums am Dienstagabend bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei in Intilaka, einem Vorort der tunesischen Hauptstadt Tunis, selbst in die Luft. Ermittlungen ergaben demnach, dass der 23-jährige Smiri der "führende Kopf" hinter den Selbstmordanschlägen vom vergangenen Donnerstag war.

Textgröße ändern:

Bei dem Doppelanschlag waren ein Polizist getötet und acht weitere Menschen verletzt worden. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hatte die Anschläge auf Sicherheitskräfte für sich reklamiert.

Smiri sei ein "sehr aktiver und sehr gefährlicher Anführer" gewesen, sagte ein Ministeriumssprecher. Er habe einen "terroristischen Anschlag gegen Sicherheitskräfte" geplant.

Regierungschef Youssef Chahed erklärte, alle Mitglieder der terroristischen Gruppe, die hinter dem Doppelanschlag steckte, seien festgenommen worden. Sie hätten "Terroranschläge gegen Tunesien" geplant, zitierte ihn ein tunesischer Radiosender auf seiner Website.

Tunesien gilt als eines der wenigen Länder, in denen im Zuge des Arabischen Frühlings 2011 ein demokratischer Wandel gelang. Seit dem politischen Umbruch wurden in dem nordafrikanischen Land allerdings dutzende Menschen bei Anschlägen getötet.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Air-France-Maschine bei iranischem Angriff auf Israel über dem Irak unterwegs

Eine Air-France-Maschine hat sich zu Beginn des iranischen Angriffs auf Israel vergangene Woche zeitweise nahe der Flugbahn der iranischen Raketen befunden. Das Flugzeug, das von Paris nach Dubai unterwegs war, sei zum Zeitpunkt des Angriffs um 18.45 MESZ über den südlichen Irak geflogen, erklärte die französische Fluggesellschaft am Mittwoch. Einen Bericht des Senders LCI, wonach die Piloten vom Cockpit aus die Raketen gesehen hätten, kommentierte Air France nicht.

Kabinett beschließt Gesetz zum besseren Schutz vor Spionage und Sabotage

Das Bundeskabinett hat ein Gesetz zum besseren Schutz vor Spionage und Sabotage in Ministerien und der kritischen Infrastruktur beschlossen. Künftig sollen Beschäftigte in sicherheitsrelevanten Bereichen des Staates und der Wirtschaft wirksamer überprüft werden können - etwa mit Blick auf problematische Äußerungen in Internet-Netzwerken, wie das Bundesinnenministerium am Mittwoch bekanntgab. So würden staatliche Stellen und Unternehmen stärker geschützt. Damit reagiere die Bundesregierung auf die verschärfte Sicherheitslage.

Fünf Jahre nach Anschlag auf Synagoge in Halle: Glockengeläut und Gedenken

In Halle an der Saale ist am Mittwoch an den Anschlag auf die jüdische Synagoge vor fünf Jahren erinnert worden. Zum Zeitpunkt der ersten tödlichen Schüsse um 12.03 Uhr läuteten in der ganzen Stadt die Kirchenglocken. Außerdem standen Busse und Straßenbahnen zu diesem Zeitpunkt still.

Konfrontation mit Orban im Europaparlament

Die Abgeordneten im Europaparlement haben sich einen harten Schlagabtausch mit dem ungarischen Regierungschef Viktor Orban geliefert. Parlamentarier von den Konservativen bis zur Linken warfen Orban eine zu große Nähe zu dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor und prangerten Grundrechtsverstöße und Korruption in Ungarn an. Der Rechtsnationalist warf den Abgeordneten daraufhin "linke Lügen" über sein Land vor und sprach von "einer Art Intifada" gegen Ungarn. Applaus erhielt Orban aus dem Rechtsaußen-Lager.

Textgröße ändern: