Beate und Serge Klarsfeld mit deutsch-französischem Preis geehrt
Die deutsch-französische Publizistin Beate Klarsfeld und ihr Mann Serge sind mit dem Großen Deutsch-Französischen Medienpreis ausgezeichnet worden. Die Jury würdigte damit am Mittwoch in Paris "ihre Zivilcourage und ihr unermüdliches Engagement für Gerechtigkeit und Menschenrechte".
Das deutsch-französische Ehepaar setzt sich seit mehr als 50 Jahren für die Erinnerung an den Holocaust, die Strafverfolgung von NS-Verbrechern und gegen Antisemitismus ein.
"Beate und Serge Klarsfeld haben wachgerüttelt, als viele schweigen und vergessen wollten", erklärte der Kulturbeauftragte für die deutsch-französische Zusammenarbeit, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. "Sie haben Finger in Wunden gelegt und verkörpern dadurch bis heute beispielhaft die Wächterfunktion von Journalismus." Dies sei in Zeiten von Populismus und Manipulation wichtig.
Die heute 80-jährige Beate Klarsfeld wurde im November 1968 durch eine Ohrfeige bekannt: Die überzeugte Antifaschistin schlug dem damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger (CDU) ins Gesicht, um auf dessen NS-Vergangenheit aufmerksam zu machen.
Sie und ihr heute 83-jähriger Mann Serge galten später als "Nazi-Jäger". Sie spürten in Bolivien unter anderem den einstigen Gestapo-Chef von Lyon, Klaus Barbie, auf. Er wurde nach seiner Auslieferung 1987 in Frankreich zu lebenslanger Haft verurteilt, 1991 starb er.
(P.Tomczyk--DTZ)