Britischer Botschafter in den USA tritt wegen Streits um Trump-Depeschen zurück
Im Zuge des diplomatischen Streits über seine deutliche Kritik an US-Präsident Donald Trump ist der britische Botschafter in den USA zurückgetreten. Die aktuelle Situation "macht es mir unmöglich, meine Rolle so auszufüllen, wie ich es mir wünschen würde", erklärte Kim Darroch am Mittwoch in seinem Rücktrittsschreiben. Angesichts der Umstände sei "der verantwortungsvolle Weg, die Ernennung eines neuen Botschafters zu ermöglichen".
Der Streit geht auf interne Vermerke Darrochs zurück, in denen er den US-Präsidenten unter anderem als "unsicher" und "inkompetent" kritisiert hatte. Trump reagierte verärgert, als die Vermerke vergangene Woche öffentlich wurden. Am Montag erklärte er, seine Regierung werde keinen Kontakt mehr mit Darroch unterhalten. Premierministerin Theresa May hatte sich hingegen hinter ihren Botschafter gestellt.
Trotzdem zog Darroch jetzt die Reißleine. Seit der Veröffentlichung der Dokumente habe es "viele Spekulationen über meinen Posten und die Dauer meines Mandats" gegeben, schrieb er an den Chef des diplomatischen Dienstes, Simon McDonald. "Ich möchte diese Spekulation beenden."
Darroch gilt als einer der erfahrensten britischen Diplomaten. Seine Amtszeit wäre Ende des Jahres zu Ende gegangen.
(W.Novokshonov--DTZ)