Merkel und Frederiksen verfolgen militärischen Ehrenempfang im Sitzen
Nach ihren wiederholten Zitteranfällen in der Öffentlichkeit hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beim Empfang der neuen dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen die militärischen Ehren im Sitzen verfolgt. Die beiden Regierungschefinnen nahmen am Donnerstag vor dem Kanzleramt auf zwei weißen Stühlen Platz, kurz darauf begann das Stabsmusikkorps der Bundeswehr mit dem Spielen der Nationalhymnen. Frederiksen strich dabei kurz über Merkels Rücken.
Nach dem Abspielen der Hymnen schritten die beiden die Ehrenformation des Bundeswehr-Wachbataillons ab, bevor sie zu einem ausführlichen Gespräch ins Kanzleramt gingen. Bei einer anschließenden Pressekonferenz sagte Merkel zur Frage eines Journalisten nach Ergebnissen einer etwaigen ärztlichen Untersuchung: "Sie dürfen davon ausgehen, dass ich erstens um die Verantwortung meines Amtes weiß und deshalb eben auch entsprechend handele, was meine Gesundheit anbelangt."
Weiter sagte Merkel: "Zweitens dürfen Sie davon ausgehen, dass ich als Mensch ein großes Interesse an meiner Gesundheit habe und auch auf meine Gesundheit achte." Gefragt nach der Bedeutung ihres 65. Geburtstags in der kommenden Woche, sagte Merkel: "Das bedeutet eben, dass man nicht jünger wird aber erfahrener vielleicht. Alles hat seine gute Seite."
"Meine Hand auf dem Rücken der Kanzlerin war ein sehr freundschaftlicher und kollegialer Ausdruck", sagte Frederiksen. Sie habe die Kanzlerin "genauso stark und kompetent" erlebt wie auch in der Vergangenheit.
Merkel hatte in den vergangenen Wochen dreimal bei öffentlichen Auftritten Zitteranfälle erlitten. Das erste Mal war das Zittern am 18. Juni beim Empfang des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aufgetreten. Wenig später, am 27. Juni, hatte die Kanzlerin einen weiteren Zitteranfall, diesmal bei einer Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anlässlich der Übergabe der Ernennungsurkunde an die neue Justizministerin Christine Lambrecht (SPD).
Beim Empfang des finnischen Ministerpräsidenten Antti Rinne am Mittwoch war das Zittern wieder deutlich zu sehen.
(A.Nikiforov--DTZ)