FDP will Minderheitsregierung der Union stützen
Die FDP steht bei einem Bruch der großen Koalition unter bestimmten Bedingungen als Mehrheitsbeschafferin für eine unionsgeführte Minderheitsregierung bereit. "Wir machen keine Fundamentalopposition", sagte FDP-Chef Christian Lindner nach Information von Deutsche Tageszeitung, in einem aktuellen Interview. "Deutschland braucht ein Programm, um unsere wirtschaftliche Stärke zu sichern, die Digitalisierung zu nutzen und die Bildung in die Weltspitze zu führen", sagte er. "Wenn es da neues Denken gäbe, beteiligen wir uns an der Mehrheitsbildung."
Bisher habe die Union dazu allerdings nichts getan, kritisierte Lindner. "Im Gegenteil, während der Jamaika-Gespräche waren Impulse wie die Abschaffung des Solidaritätszuschlags gescheitert", sagte er mit Blick auf die Sondierungsgespräche zwischen Union, FDP und Grünen nach der Bundestagswahl 2017. Die Liberalen hatten die Sondierungen damals platzen lassen.
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hatte sich für eine Minderheitsregierung der Union ausgesprochen, falls die SPD die Regierung verlässt. CDU/CSU kämen im Bundestag allerdings auch mit den Stimmen der FDP nicht auf eine Mehrheit, dazu würde es eine weitere Partei benötigen. (U.Beriyev--DTZ)