Ermittlungen nach Todesdrohung gegen Salvini führten zu Waffenfund in Italien
Ermittlungen nach einer Todesdrohung gegen den italienischen Innenminister Matteo Salvini haben zu einem spektakulärem Waffenfund bei Rechtsextremen geführt. Er habe sich wegen einer Todesdrohung an die Anti-Terror-Polizei in Turin gewandt, sagte der Innenminister und Chef der fremdenfeindlichen Lega-Partei am Dienstag in Genua. Bei den folgenden Ermittlungen im rechtsextremen Milieu seien die Beamten dann auf ein regelrechtes Waffenarsenal inklusive einer Lenkrakete gestoßen. Erste Behördenangaben am Montag hatten zunächst teilweise anders gelautet.
"Das war eine von vielen Todesdrohungen, die ich täglich erhalte", sagte Salvini. Aber diese sei sehr detailliert gewesen. "Der Geheimdienst sprach von einer ukrainischen Gruppe, die es auf mein Leben abgesehen hatte", sagte er weiter.
Nach Behördenangaben gingen die Ermittler einer Gruppe Rechtsextremer nach, die in der Ostukraine gegen pro-russische Rebellen gekämpft haben soll. Bei Überwachungsaktionen in der Region Turin seien dann drei weitere Rechtsextreme auf den Plan getreten, die den mutmaßlichen Ukraine-Kämpfern anscheinend Waffen verkaufen wollten.
Am Montag erklärte die Polizei, sie habe die drei Männer, einen Schweizer und zwei Italiener, festgenommen. Bei Durchsuchungen in einem Lager zweier der Festgenommen in der Nähe von Mailand und dem Zuhause des dritten fanden die Ermittler das Waffenarsenal und eine Sammlung von Nazi-Devotionalien.
Den Ermittlern zufolge war darunter eine über drei Meter lange und theoretisch voll funktionstüchtige Lenkrakete für den Luftkampf. Ein Waffenexperte sagte der Nachrichtenagentur AFP, es sei allerdings extrem kompliziert, diese Rakete ohne ein entsprechendes Kampfflugzeug abzufeuern.
Der Flugkörper stammt nach Polizeiangaben aus französischer Produktion, das Modell wird von der Armee Katars verwendet. Außerdem fanden die Ermittler neun Sturmgewehre, eine Maschinenpistole, drei Jagdgewehre und sieben Pistolen. Dazu Zubehör wie Bajonette, Schalldämpfer und mehr als 800 Schuss Munition verschiedener Kaliber.
"Es ist nicht meine Rakete und ich bin froh, nützlich dabei gewesen zu sein, sie zu finden", scherzte Salvini.
(M.Dylatov--DTZ)