Deutsche Tageszeitung - US-Repräsentantenhaus verurteilt "rassistische Kommentare" Trumps

US-Repräsentantenhaus verurteilt "rassistische Kommentare" Trumps


US-Repräsentantenhaus verurteilt "rassistische Kommentare" Trumps
US-Repräsentantenhaus verurteilt "rassistische Kommentare" Trumps / Foto: ©

Das US-Repräsentantenhaus hat die "rassistischen Kommentare" von US-Präsident Donald Trump gegen vier demokratische Abgeordnete verurteilt. Die von den oppositionellen Demokraten dominierte Kongresskammer stimmte am Dienstag für eine Resolution, in der Trumps Äußerungen "scharf verurteilt" werden. Die Kommentare des Präsidenten hätten "Ängste vor und Hass gegen Neu-Amerikaner und Dunkelhäutige legitimiert und verstärkt", heißt es in dem Text, für den auch vier Abgeordnete von Trumps Republikanern votierten.

Textgröße ändern:

Kritisiert wird in der Resolution auch, dass der US-Präsident Einwanderer und Asylbewerber als "Invasoren" bezeichne. Der Text hat keine Aussichten, im Senat angenommen zu werden, in dem die Republikaner die Mehrheit haben.

Trump hatte mit fremdenfeindlichen Tiraden gegen vier weibliche Abgeordnete mit Migrationshintergrund für Empörung gesorgt. Der Präsident rief Alexandria Ocasio-Cortez, Ilhan Omar, Rashida Tlaib und Ayanna Pressley auf, die USA zu verlassen und in die Herkunftsländer ihrer Familien zurückzugehen. Drei der vier angegriffenen Frauen sind in den USA geboren. Omar kam als Kind als Flüchtling aus Somalia in die USA.

Die Attacken wurden von den US-Demokraten scharf kritisiert. Bei den Republikanern gab es zwar ebenfalls vereinzelt Kritik. Einflussreiche Republikaner stellten sich aber hinter den Präsidenten. So sagte der Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, Trump sei "kein Rassist". Der republikanische Minderheitsführer im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, warf den Demokraten vor, Trumps Äußerungen politisch ausschlachten zu wollen.

Trump will offenbar mit Blick auf die Präsidentschaftswahl 2020 seine weiße Wählerschaft mobilisieren - und einen Keil zwischen die oppositionellen Demokraten treiben. Er selbst erklärte am Dienstag, seine Äußerungen seien "nicht rassistisch" gewesen. "Ich habe keinen Funken Rassismus in mir."

Äußerungen, die Ocasio-Cortez mit Sarkasmus kommentierte: "Sie haben Recht, Herr Präsident - Sie haben nicht einen Funken Rassismus in sich", schrieb die Abgeordnete auf Twitter. Er habe vielmehr einen rassistischen Kopf und ein rassistisches Herz.

Zugleich kritisierte Ocasio-Cortez republikanische Abgeordnete, die nicht für die Resolution gestimmt hatten. Den Republikanern fehle "grundlegender menschlicher Anstand".

Unmittelbar nach der Abstimmung über die Resolution reichte der demokratische Abgeordnete Al Green Dokumente für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump ein. Dutzende weitere Abgeordnete sind für ein Impeachment.

Die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, ist aber derzeit gegen ein solches Vorgehen. Sie fürchtet, dass ein Amtsenthebungsverfahren keine Aussichten auf Erfolg hätte - und letztlich Trump helfen könnte, seine Anhänger zu mobilisieren.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Brüssel kündigt neues Gesetz zu Rückführung illegal eingereister Migranten an

Brüssel will einen neuen Gesetzentwurf zur Rückführung illegal eingereister Migranten vorlegen. Dies kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einem am Montagabend veröffentlichten Brief an die 27 Mitgliedstaaten an. Der Vorschlag der EU-Kommission werde "klare Kooperationsverpflichtungen für rückgeführte Personen" enthalten und habe die Absicht, "den Rückführungsprozess wirksam zu straffen".

EU-Beitrittsprozess: EU eröffnet erste Verhandlungskapitel mit Albanien

Mehr als zwei Jahre nach dem offiziellen Beginn der Gespräche über einen EU-Beitritt Albaniens gehen die Verhandlungen in die nächste Phase. Beide Seiten kommen am Dienstag (08.00 Uhr) am Rande eines Treffens der 27 Europaminister in Luxemburg zusammen. Dabei werden die ersten Verhandlungskapitel eröffnet, in denen es unter anderem um die demokratischen Institutionen in Albanien geht.

Baerbock empfängt Außenminister Nordmazedoniens zu Antrittsbesuch in Berlin

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) empfängt am Dienstag ihren nordmazedonischen Amtskollegen Timco Mucunski zu dessen Antrittsbesuch in Berlin. Bei dem Treffen soll es um aktuelle europa- und außenpolitische Themen gehen, wie das Auswärtige Amt mitteilte. Nach dem Gespräch ist ein gemeinsamer Pressetermin geplant (11.00 Uhr).

Nach Beschuss von Blauhelmen im Libanon: UN-Sicherheitsrat äußert "große Besorgnis"

Nach dem israelischen Beschuss von Soldaten der UN-Friedenstruppe im Südlibanon (Unifil) während der israelischen Offensive gegen die Hisbollah-Miliz hat der UN-Sicherheitsrat "große Besorgnis" geäußert. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Kämpfe entlang der Blauen Linie zwischen Israel und dem Libanon "äußerten die Mitglieder des Sicherheitsrat ihre große Besorgnis, nachdem mehrere Unifil-Stellungen in den vergangenen Tagen unter Beschuss geraten waren", erklärte der Vorsitz des UN-Sicherheitsrats, den derzeit die Schweiz innehat. "Mehrere Friedenssoldaten wurden verletzt."

Textgröße ändern: