Deutsche Tageszeitung - Bundesregierung fordert "unverzügliche" Freigabe von britischem Tanker im Iran

Bundesregierung fordert "unverzügliche" Freigabe von britischem Tanker im Iran


Bundesregierung fordert "unverzügliche" Freigabe von britischem Tanker im Iran
Bundesregierung fordert "unverzügliche" Freigabe von britischem Tanker im Iran / Foto: ©

Die Bundesregierung hat den Iran zur "unverzüglichen" Freigabe des in der Meerenge von Hormus beschlagnahmten Tankers aufgefordert. Das Auswärtige Amt in Berlin rief den Iran am Samstag "nachdrücklich" auf, die "Stena Impero" und ihre Besatzung "unverzüglich freizugeben". "Eine weitere regionale Eskalation wäre sehr gefährlich", erklärte ein Ministeriumssprecher.

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Die iranischen Revolutionsgarden hatten am Freitag mitgeteilt, der britische Tanker habe gegen "internationale Schifffahrtsregeln" verstoßen. Er sei deshalb auf Ersuchen der Hafen- und Schifffahrtsbehörde der Provinz Hormosgan beschlagnahmt worden. Ein zweites Schiff wurde vorübergehend an der Weiterfahrt gehindert.

"Die Bundesregierung verurteilt die Festsetzung von zwei Handelsschiffen im Golf auf das Schärfste", erklärte der Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. "Dies ist ein nicht zu rechtfertigender Eingriff in die zivile Schifffahrt, der eine ohnehin angespannte Lage gefährlich weiter verschärft."

Hintergrund der Festsetzung ist nach iranischen Angaben ein Zusammenstoß des Tankers mit einem Fischerboot. Die "Stena Impero" sei mit dem Boot "kollidiert", sagte der Chef der Hafen- und Schifffahrtsbehörde von Hormosgan, Allah-Morad Afifipoor, am Samstag. Entsprechend der rechtlichen Vorschriften seien Ermittlungen zur "Ursache für den Unfall" eingeleitet worden.

Die "Stena Impero" liegt nach iranischen Behördenangaben inzwischen in der Hafenstadt Bandar Abbas vor Anker, die zur Provinz Hormosgan gehört. An Bord befänden sich weiterhin die 23 Besatzungsmitglieder, zitierte die iranische Nachrichtenagentur Fars Behördenchef Afifipoor. 18 von ihnen, darunter der Kapitän, stammten aus Indien, die anderen aus den Philippinen sowie aus Lettland und Russland.

Als Konsequenz aus der Festsetzung riet Großbritannien britischen Schiffen am Samstag, die Meerenge von Hormus vorerst zu meiden. Britische Schiffe sollten die Gewässer um die Straße von Hormus "vorläufig" nicht durchqueren, teilte die britische Regierung mit.

Die Straße von Hormus ist ein strategisch wichtiges Nadelöhr für den Transport von Erdöl. Rund ein Drittel des auf dem Seeweg transportierten Öls wird durch die Meerenge zwischen dem Iran und dem Oman befördert. Die Meerenge ist schon seit Jahrhunderten eine wichtige Handelsroute.

(W.Novokshonov--DTZ)

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