Militärflugzeug aus Libyen mit zwei Bomben in Tunesien notgelandet
Im Süden Tunesiens ist am Montag ein Militärflugzeug aus Libyen mit zwei Bomben notgelandet. Wie das Verteidigungsministerium in Tunis mitteilte, setzte das Flugzeug vom Typ L-39 "Albatros" mit einem Offizier an Bord auf einer Straße in Medenine, rund 120 Kilometer von der libyschen Grenze, auf. Wie die Seite des abtrünnigen libyschen Generals Chalifa Haftar erläuterte, gehört das Flugzeug zu den Beständen der dortigen Streitkräfte. Es habe bei einem "Aufklärungsflug" ein technisches Problem gegeben, das zu der Notlandung führte, teilte die Parallelverwaltung im Osten Libyens mit.
Die tunesischen Streitkräfte beauftragten nach Angaben des Verteidigungsministeriums einen Kampfjet damit, das von Libyen kommende Flugzeug abzufangen. Dieses sei jedoch zu einer Notlandung gezwungen gewesen. Nach Angaben des Rüstungsexperten Arnaud Delalande könnte es auch sein, dass der libysche Pilot der L-39 übergelaufen sei, weil er es ablehne, Bomben auf libysche Zivilisten abzuwerfen. Ähnliche Vorgänge habe es schon 2011 und 2014 gegeben.
Haftars Truppen starteten im April eine Offensive zur Eroberung der libyschen Hauptstadt Tripolis. Dabei wurden mehr als tausend Menschen getötet und mehr als 100.000 in die Flucht getrieben.
(U.Beriyev--DTZ)