Deutsche Tageszeitung - Indien weist Angaben Trumps zu Bitte um Vermittlung in Kaschmir-Konflikt zurück

Indien weist Angaben Trumps zu Bitte um Vermittlung in Kaschmir-Konflikt zurück


Indien weist Angaben Trumps zu Bitte um Vermittlung in Kaschmir-Konflikt zurück
Indien weist Angaben Trumps zu Bitte um Vermittlung in Kaschmir-Konflikt zurück / Foto: ©

Die indische Regierung hat Angaben von US-Präsident Donald Trump zurückgewiesen, Neu Delhi habe ihn um Vermittlung im Kaschmir-Konflikt mit Pakistan gebeten. Ein Sprecher des indischen Außenministeriums sagte am Dienstag, Premierminister Narendra Modi habe keine solche Bitte an Trump gerichtet. Es sei immer die Position Indiens gewesen, dass offene Fragen mit Pakistan auf bilateraler Ebene diskutiert werde müssten.

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Trump hatte zuvor bei einem Treffen mit dem pakistanischen Premierminister Imran Khan im Weißen Haus gesagt, Modi sei mit einer Bitte um Vermittlung im Konflikt um die Kaschmir-Region an ihn herangetreten. "Ich habe Premierminister Modi vor zwei Wochen getroffen und wir haben über das Thema gesprochen, und er hat gesagt: ’Könnten Sie Vermittler oder Schlichter sein?" Er habe sich bereit erklärt zu helfen, sagte Trump.

Die Region Kaschmir ist seit einem Krieg 1947 zwischen den beiden Atommächten Indien und Pakistan geteilt, wird aber bis heute von beiden Staaten zur Gänze beansprucht. Im Februar flammte der Konflikt gefährlich auf: Nachdem bei einem Selbstmordanschlag in Kaschmir 40 indische Sicherheitskräfte getötet wurden, lieferten sich Indien und Pakistan heftige Gefechte.

Bei seinem Treffen mit Premier Khan lobte Trump die Rolle Pakistans bei den Bemühungen für einen Frieden im Nachbarland Afghanistan. "Wir haben in den vergangenen Wochen viele Fortschritte erzielt, und Pakistan hat uns bei diesem Prozess geholfen", sagte Trump. Im vergangenen Jahr hatte der US-Präsident Pakistan noch vorgeworfen, zu lügen und ein doppeltes Spiel zu spielen, und Finanzhilfen für das Land zusammengestrichen.

Die USA und Afghanistan werfen Pakistan seit Jahren vor, Extremisten in Afghanistan zu unterstützen. Pakistan, das lange Zeit die radikalislamischen Taliban unterstützt hatte, weist das zurück.

Die USA wollen mit den Taliban eine Friedensvereinbarung erzielen und ihre Streitkräfte nach fast 18 Jahren aus dem Land abziehen. Trump sagte am Montag, wenn er es wollte, könnte er den Krieg in Afghanistan "in einer Woche gewinnen". "Afghanistan würde von der Erdoberfläche verschwinden." Er wolle aber nicht "zehn Millionen Menschen töten", sagte der US-Präsident.

(P.Tomczyk--DTZ)

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