Mutmaßlicher Islamist zehn Tage nach Razzia im Rheinland aus Gewahrsam entlassen
Zehn Tage nach einer Razzia bei islamistischen Gefährdern im Rheinland hat die Polizei einen von zuletzt noch drei Männern aus dem Gewahrsam entlassen. Der 20-Jährige aus Düren habe den Ermittlungen zufolge eine extremistisch-salafistische Gesinnung und halte sich auch regelmäßig in einem entsprechenden Umfeld auf, teilte die Kölner Polizei am Samstagabend mit. Die Ermittlungen hätten aber "keine weiteren konkreten Gefährdungserkenntnisse" ergeben.
Gegen den Mann, der bei der Polizeiaktion am 18. Juli mit zunächst fünf weiteren Verdächtigen festgesetzt worden war, hatte ein Richter einen zehntägigen Dauergewahrsam angeordnet. Nach dessen Ablauf kam er nun auf freien Fuß. Den Ermittlern zufolge ergaben die Nachforschungen in den vergangenen Tagen keine Erkenntnisse, "die eine Verlängerung der Langzeitingewahrsamnahme oder den Antrag auf einen Haftbefehl rechtfertigen würden".
Drei der insgesamt sechs in Düren und Köln festgesetzten Männer waren bereits kurz nach der Razzia wieder freigekommen. Dagegen dauern die Ermittlungen gegen zwei ebenfalls in Langzeitgewahrsam genommene mutmaßliche islamistische Gefährder an. Bei ihnen handelt es sich um einen 30-jährigen Deutsch-Libanesen, der in der inzwischen geschlossenen Berliner Fussilet-Moschee tätig war, und einen 21-Jährigen aus Düren. Die Polizei prüft, ob sie womöglich einen Anschlag planten.
(U.Stolizkaya--DTZ)