Weltklimarat fordert dringendes Umsteuern bei der Landnutzung
Der Weltklimarat IPCC fordert ein radikales Umsteuern bei der Landnutzung. Um die wachsende Erdbevölkerung dauerhaft zu ernähren und zugleich das Klima zu schützen, müsse die internationale Gemeinschaft sofort handeln, fordern die Wissenschaftler in einem am Donnerstag veröffentlichten Sonderbericht. Sie plädieren dafür, die Ausbeutung von Land, die Lebensmittelverschwendung und die CO2- Belastung durch die Landwirtschaft drastisch zu reduzieren.
Aufforstung und der Schutz der Regenwälder seien entscheidend, um den globalen Temperaturanstieg aufzuhalten, betonen die Forscher. Allerdings stehe die Welt vor einem Dilemma: Denn ohne ein weiteres umfassendes Maßnahmenpaket könnte die Aufforstung die Ernährungssicherheit von Millionen Menschen bedrohen.
Um das im Pariser Klimaabkommen von 2015 beschlossene Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu beschränken, mithilfe von Bioenergie umzusetzen, wären riesige Landflächen nötig, heißt es in dem IPCC-Report. Doch die Weltbevölkerung werde Schätzungen zufolge in wenigen Jahrzehnten auf zehn Milliarden Menschen anwachsen - Land stehe daher nur begrenzt zur Verfügung, warnen die Wissenschaftler.
Für den IPCC-Sonderbericht zur Landnutzung hatten 108 Wissenschaftler aus aller Welt zahlreiche Forschungsergebnisse zusammengetragen.
(A.Nikiforov--DTZ)