Medien: Kirgistans unter Korruptionsverdacht stehender Ex-Präsident festgenommen
Kirgistans unter Korruptionsverdacht stehender Ex-Präsident Almasbek Atambajew ist Medienberichten zufolge bei der Erstürmung seines Hauses festgenommen worden. Ein Großaufgebot an Sicherheitskräften habe Atambajew am Donnerstag im Dorf Koi-Tasch nahe der kirgisischen Hauptstadt Bischkek festgenommen, berichteten die Medienportale 24.kg und Kloop.kg. Am Mittwoch waren bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Anhängern Atambajews vor dessen Haus nach offiziellen Angaben ein Beamter erschossen und 36 weitere Menschen verletzt worden.
Auch am Donnerstag stellten sich mehr als tausend Anhänger des Ex-Präsidenten den Sicherheitskräften in den Weg. Daher waren etwa tausend Beamte im Einsatz, um den Ex-Staatschef in Gewahrsam zu nehmen.
Die Staatsanwaltschaft wirft Atambajew unter anderem den illegalen Kauf von Grundstücken vor. Er weist die Vorwürfe zurück. Ende Juni hatte das Parlament der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik seine Immunität aufgehoben, um den Weg für einen Korruptionsprozess gegen ihn frei zu machen.
Atambajew durfte 2017 nach sechs Jahren Amtszeit nicht erneut zu den Präsidentschaftswahlen antreten. Seinen Nachfolger Sooronbai Scheenbekow hatte er zunächst unterstützt, doch dann nahmen die Spannungen zwischen den beiden Politikern zu. Scheenbekow ließ unter anderem mehrere Vertraute Atambajews festnehmen, darunter den abgesetzten Ministerpräsidenten Sapar Isakow.
(V.Sørensen--DTZ)