Knapp hundert Kandidaten wollen bei Präsidentenwahl in Tunesien antreten
Fast hundert Kandidaten wollen im kommenden Monat bei der Präsidentschaftswahl in Tunesien antreten. 98 Anwärter auf die Nachfolge des verstorbenen Staatschefs Béji Caïd Essebsi reichten bis zum Ende der Bewerbungsfrist am Freitag ihre Unterlagen ein, wie die Wahlbehörde mitteilte. Alleine am Freitag ließen sich demnach 42 Kandidaten registrieren.
Zu den prominentesten Bewerbern zählen Regierungschef Youssef Chahed, der Medien-Mogul Nabil Karoui, Verteidigungsminister Abdelkrim Zbidi sowie der ehemalige Übergangspräsident Moncef Marzouki. Die stärkste Partei im tunesischen Parlament, die islamistische Ennahda, stellte den kommissarischen Parlamentspräsidenten Abdelfattah Mourou als Kandidaten auf. Tunesiens Wahlbehörde gibt am 31. August bekannt, welche Kandidaten für die Präsidentschaftswahl zugelassen werden.
Essebsi war am 25. Juli im Alter von 92 Jahren gestorben. Deswegen wurde die ursprünglich für November geplante Präsidentschaftswahl vorgezogen. Tunesien ist das Ursprungsland des Arabischen Frühlings im Jahr 2011. Es hat als einziges Land an dem Demokratisierungsprozess festgehalten, leidet allerdings unter diversen Problemen.
(W.Novokshonov--DTZ)