Leiter des Hamburger Landeskriminalamts muss Posten räumen
Die Hamburger Polizeiführung hat am Montag den Leiter des Landeskriminalamts (LKA), Frank-Martin Heise, seines Postens enthoben. Das bestätigte ein Polizeisprecher, nannte aber keine Einzelheiten oder Gründe. Zuvor hatten verschiedene Hamburger Medien über den Vorgang berichtet.
Demnach begründete Polizeipräsident Ralf Meyer die Entscheidung mit verlorengegangenem Vertrauen in das Führungsverhalten und die Leitungsfähigkeiten Heises. Dieser war zuletzt zunehmend durch den Vorwurf unseriöser Arbeitsmethoden bei der Sonderkommission zur Lösung alter Kriminalfälle in seinem LKA unter Druck geraten.
Eine auf die Ermittlungen der sogenannten Cold-Cases-Einheit gründender Prozess wegen eines versuchten Mordes an einer jungen Frau von 1980 endete im vergangenen Herbst mit einem Freispruch für den Angeklagten. Die Indizien erwiesen sich vor Gericht als nicht belastbar. Die Richter kritisierten die Arbeit der Beamten dabei scharf.
Demnach hatten diese Zeugen getäuscht und in einem Fall sogar durch Ankündigung einer Belohnung zur Aussage bewegt. Intern begann eine Untersuchung der Vorgänge, der Leiter der Sonderkommission wurde abgesetzt. Zuletzt geriet aber zunehmend auch LKA-Chef Heise wegen seines Umgangs mit der Sache in die Kritik. Medien berichteten, dass er bald abgesetzt werden könnte.
(U.Beriyev--DTZ)