Athen fordert stärkere Unterstützung der EU in der Flüchtlingsfrage
Die griechische Regierung fordert stärkere Unterstützung aus der Europäischen Union in der Flüchtlingsfrage. In der ersten Jahreshälfte seien 30.500 Asylanträge gestellt worden, sagte der Vize-Minister für Zivilschutz, Giorgos Koumoutsakos, der Tageszeitung "Kathimerini" (Montagsausgabe). Alleine auf den fünf Ägäis-Inseln Lesbos, Samos, Chios, Kos und Leros nahe der türkischen Küste würden nun mehr als 20.000 Flüchtlinge betreut.
Am Freitag vergangener Woche seien auf Lesbos sechs Schiffe mit jeweils 250 Migranten eingetroffen, sagte Koumoutsakos. Die Schlepper hätten einen neuen "Korridor" zwischen der Insel Samothraki und der Stadt Alexandroupoli auf dem östlichen griechischen Festland eingerichtet. Von der EU erwarte er einerseits eine "strikte Anwendung" des 2016 abgeschlossenen Rückführungsabkommens und andererseits "konkrete Solidarität" bei der Aufnahme von Flüchtlingen.
Koumoutsakos begrüßte, dass die designierte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Flüchtlingsfrage "auf der Prioritätenlisten sehr hoch" angesiedelt habe. Von der Leyen hatte Anfang August bei einem Besuch in Italien für einen "neuen Pakt" in der EU-Einwanderungspolitik geworben. Die "Migrationsströme" seien nicht "nur ein Problem derjenigen Länder, in denen Migranten zuerst ankommen", fügte die CDU-Politikerin hinzu.
(I.Beryonev--DTZ)