Juncker nimmt wegen Gallen-OP nicht am G7-Gipfel in Biarritz teil
Nach seiner Gallen-OP verpasst Jean-Claude Juncker seinen letzten G7-Gipfel als EU-Kommissionspräsident und damit auch die Gelegenheit, den Brexit-Vorkämpfer Boris Johnson persönlich als britischen Premierminister zu erleben. Juncker habe seine Operation an der Gallenblase gut überstanden und erhole sich derzeit im Krankenhaus, sagte EU-Sprecherin Natasha Bertaud am Montag in Brüssel. Am G7-Gipfel, der am Samstag im französischen Biarritz beginnt, nehme der 64-Jährige auf Anraten seiner Ärzte nicht teil.
Am Samstag hatte die Kommission mitgeteilt, dass Juncker seinen Österreich-Urlaub vorzeitig beendet habe, um sich einer Gallen-OP zu unterziehen. Wegen seines Ausfalls beim G7-Gipfel werde er bald Kontakt mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und dem EU-Ratspräsidenten Donald Tusk aufnehmen, sagte die EU-Sprecherin nun.
Juncker soll bei dem dreitägigen Gipfel allerdings nicht ersetzt werden. Auch in der Vergangenheit sei die EU bei den Gipfeln der führenden Industrienationen nur durch den Kommissionspräsidenten oder den Ratspräsidenten vertreten gewesen, hob Bertaud hervor.
An dem Treffen der G7-Staats- und Regierungschefs nimmt erstmals auch der neue britische Regierungschef Johnson teil, der Ende Juli sein Amt angetreten hatte. Der Brexit-Hardliner will den EU-Austritt seines Landes unter allen Umständen bis zum 31. Oktober vollziehen - auch wenn bis dahin kein Austrittsabkommen mit Brüssel gelingt.
Junckers fünfjährige Amtszeit als EU-Kommissionschef endet an eben diesem 31. Oktober. Nachfolgerin des Luxemburgers ist Ex-Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen.
(A.Nikiforov--DTZ)