Steinmeier warnt vor Missbrauch von Religionen durch politische Akteure
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat vor einem Missbrauch von Religionen durch politische Akteure gewarnt. "Wir erleben bis heute an vielen Stellen der Welt, wie religiöse Gefühle und Überzeugungen und der menschliche Wunsch nach verlässlicher Orientierung in Gewalt gegen Andersgläubige oder sogenannte Ungläubige umschlagen können", sagte Steinmeier am Dienstag laut Redetext bei der Eröffnung der zehnten Weltversammlung des Religionsnetzwerks Religions for Peace in Lindau am Bodensee.
Steinmeier verwies dabei auf die Situation in Myanmar, Nigeria, Mali, Nahost, Indonesien und Pakistan. Zugleich rief er die in Lindau versammelten Religionsführer auf, sich der Arbeit für Frieden, sozialen Zusammenhalt und nachhaltige globale Entwicklung zu widmen. "Zu den tiefsten Versprechungen aller Religionen gehört der Frieden", sagte er. Daher sei diese Aufgabe für diese selbst und ihre Glaubwürdigkeit in den Augen der Menschen entscheidend.
Religions for Peace ist ein 1970 gegründetes Netzwerk führender Religionsvertreter, das sich für Frieden einsetzt und dabei eng mit internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen und nationalen Regierungen zusammenarbeitet. Etwa alle fünf Jahre organisiert es eine sogenannte Weltversammlung. Im bayerischen Lindau sind dazu bis Freitag etwa 900 Teilnehmer versammelt.
(P.Tomczyk--DTZ)