Deutsche Tageszeitung - Irans Außenminister an G7-Gipfelort Biarritz eingetroffen

Irans Außenminister an G7-Gipfelort Biarritz eingetroffen


Irans Außenminister an G7-Gipfelort Biarritz eingetroffen
Irans Außenminister an G7-Gipfelort Biarritz eingetroffen / Foto: ©

Diplomatischer Paukenschlag beim G7-Gipfel in Biarritz: Vor dem Hintergrund steigender internationaler Spannungen ist Irans Außenminister Dschawad Sarif am Sonntag überraschend in dem französischen Seebad eingetroffen, wo derzeit der Gipfel der großen westlichen Industriestaaten stattfindet. Sarif sei dort mit Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian zusammengekommen, teilte das französische Präsidialamt mit. Direkte Gespräche mit der US-Gipfeldelegation seien nicht geplant.

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Sarifs Besuch sei aber mit den USA abgestimmt, hieß es aus diplomatischen Quellen in Biarritz. "Wir arbeiten in voller Transparenz gegenüber den USA." Der Besuch sei auf französische Initiative zustande gekommen und stehe in Zusammenhang mit den Bemühungen von Staatschef Emmanuel Macron, die Krise um die Aufkündigung des Iran-Atomabkommens durch US-Präsident Donald Trump zu entschärfen und zu einer Deeskalation in der Region um den Iran beizutragen.

Der Iran schloss direkte Gespräche mit den USA in Biarritz kategorisch aus. Außenamtssprecher Abbas Mussawi erklärte: "Es wird auf dieser Reise keine Treffen oder Gespräche mit der amerikanischen Delegation geben."

Trump wollte sich in Biarritz zunächst nicht zu Sarifs Besuch äußern. Auf eine entsprechende Frage entgegnete er: "Kein Kommentar". Sein Finanzminister Steven Mnuchin wies darauf hin, dass sich Trump in der Vergangenheit zu Gesprächen mit dem Iran bereiterklärt habe, "falls der Iran sich hinsetzen und verhandeln" wolle. Ansonsten wolle er nicht weiter kommentieren, "wer hier ist oder wer nicht und welche Gespräche es hier geben wird oder nicht", sagte Mnuchin.

Nach Angaben seines Sprechers will Sarif in Biarritz an die "jüngsten Gespräche der Präsidenten Frankreichs und des Iran anknüpfen". Macron und der iranische Präsident Hassan Ruhani hatten in den vergangenen Wochen mehrfach telefonisch beraten. Dabei ging es um die Frage, wie das internationale Atomabkommen nach dem einseitigen Ausstieg der USA zu retten sein könnte.

Die Iran-Politik zählt zu den wichtigsten Fragen, welche die G7-Chefs bei ihrem Treffen beraten. In den vergangenen Monaten hatten die Spannungen zwischen den USA und Iran deutlich zugenommen. Erst am Freitag war Sarif zu Gesprächen mit Macron in Paris gewesen. Macron ist Gastgeber des G7-Gipfels.

(U.Beriyev--DTZ)

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