Lastwagenfahrer bei Ausschreitungen in Kaschmir getötet
Drei Wochen nach der Aufhebung des Autonomiestatus für den indischen Teil Kaschmirs ist bei neuen Ausschreitungen in der Unruheregion ein Lastwagenfahrer getötet worden. Bei Protesten im Bezirk Anantnag am Sonntag hätten Demonstranten Steine auf einen Lastwagen geworfen, den sie für ein Militärfahrzeug hielten, teilte die Polizei am Montag mit. Dabei sei der 42-jährige Fahrer am Kopf getroffen und getötet worden. Der indischen Nachrichtenagentur Press Trust of India zufolge wurden daraufhin zwei Männer festgenommen.
Der Vorfall ereignete sich vor einem geplanten Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Indiens Regierungschef Narendra Modi am Rande des G7-Gipfels im französischen Biarritz. Berichten zufolge will Trump Modi zu einer Aufhebung der seit mehr als drei Wochen geltenden Ausgangssperre im indischen Teil Kaschmirs und zu "äußerster Zurückhaltung" drängen. Trump hatte vor einer Woche angekündigt, "sein Bestes" zu geben, um in dem Konflikt zwischen den benachbarten Atommächten Indien und Pakistan zu vermitteln.
Die Spannungen zwischen Indien und Pakistan um Kaschmir haben sich wieder verschärft, seit Neu Delhi Anfang August den ehedem in der indischen Verfassung festgelegten Sonderstatus mit Autonomierechten für den Bundesstaat Jammu und Kaschmir aufhob. Seither lieferten sich indische und pakistanische Soldaten an der Grenzlinie mehrfach Gefechte.
(P.Tomczyk--DTZ)