Trump möchte nächsten G7-Gipfel in einem seiner Golfclubs abhalten
US-Präsident Donald Trump möchte den G7-Gipfel im kommenden Jahr am liebsten in einem seiner eigenen Golfclubs stattfinden lassen. Beim Treffen der Staatengruppe im französischen Biarritz bezeichnete der US-Präsident am Montag den Trump National Doral Golf Club im US-Bundesstaat Florida als "großartigen Ort" für den nächsten Gipfel. Zugleich verwahrte er sich gegen Kritik, er vermenge sein Amt mit privaten Geschäftsinteressen.
Die USA übernehmen im kommenden Jahr den Vorsitz der Gruppe aus sieben führenden Industriestaaten, dieses Jahr hat Frankreich den Vorsitz. Trump nannte es "wahrscheinlich", dass der nächste G7-Gipfel in seinem Doral-Ressort bei Miami stattfinde, entschieden sei dies aber noch nicht. Der langjährige Immobilienunternehmer pries das Ressort in gleich zwei Auftritten vor den Medien in Biarritz im Stile einer Werbekampagne an.
"Die Leute mögen ihn wirklich", sagte Trump über den Club. Als einen der Vorzüge der Anlage nannte der US-Präsident, dass sie nur "nur fünf Minuten Fahrt" vom internationalen Flughafen Miami entfernt sei. Auch gebe es dort Häuser mit jeweils 60 bis 70 Wohneinheiten, "so dass jede Delegation ihr eigenes Gebäude haben kann", sagte Trump bei einem Auftritt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
Die Wohngebäude des Doral-Ressorts böten "großartige Ausblicke", setzte Trump dann die Anpreisung der Anlage bei seiner Pressekonferenz zum Ende des Gipfels fort. Das großflächige Ressort biete auch genug Raum für Parkplätze und all die anderen Dinge, die für den Gipfel gebraucht würden.
Als Gast würde Trump in dem Club auch gerne Wladimir Putin begrüßen. Er schloss eine Einladung des russischen Staatschefs zum nächsten G7-Gipfel nicht aus: "Ich könnte ihn natürlich einladen." Vor dem Biarritz-Gipfel hatte Trump erneut für die Wiederaufnahme Russlands in die Staatengruppe plädiert. Die anderen Mitglieder lehnten dies aber ab. Russland war nach seiner Annexion der ukrainischen Krim-Halbinsel im Jahr 2014 aus der Gruppe ausgeschlossen worden.
Trump betonte im Übrigen, dass der Doral-Club von einem ganzen Team von Regierungsexperten für den geeigneten Gipfelort gehalten werde. Das Team habe sich zwölf verschiedene Orte angeschaut, und dann über den Doral-Club gesagt: "Dies ist, wo wir gern wären."
Trump steht wegen der häufigen Nutzung seiner privaten Ressorts für Regierungsangelegenheiten immer wieder in der Kritik - vorgeworfen wird ihm, die Grenzen zwischen seinem Amt und Geschäftsinteressen zu verwischen. Ein G7-Gipfel in seinem Doral-Club würde jedenfalls dazu beitragen, den weltweiten Bekanntheitsgrad dieser Anlage zu steigern.
Der US-Präsident sagte dazu in Biarritz, die "einzige Sache, die mir wichtig ist", sei sein Land. Ihm gehe es nicht darum, "Geld zu machen". Dass er in das Präsidentenamt gewechselt sei, habe für ihn geschäftliche Verluste von drei bis fünf Milliarden Dollar zur Folge.
Trump - ein leidenschaftlicher Golfspieler - hält sich regelmäßig in seinen Luxusressorts in Mar-a-Lago in Florida und in Bedminster in New Jersey auf. Dort entspannt er sich nicht nur, sondern erledigt auch Regierungsangelegenheiten. 2017 empfing Trump den chinesischen Staatschef Xi Jinping in Mar-a-Lago.
(I.Beryonev--DTZ)